Ideenschmiede kürt Innovationsprojekte

12.12.2019 von Maximilian Kröger in Wissenschaft, Wissenstransfer
Eine Sprachtherapie-App und eine digitale Einstellhilfe in der Medizintechnik wurden am Dienstag bei Scidea Stage prämiert. Der Ideenpitch wird jährlich vom Transfer- und Gründerservice der Universität veranstaltet und richtet sich an Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Gründungsambitionen.
Judith Pietschmann, Susanne Voigt-Zimmermann, Christoph Collmann und Josephin Voigt (v.li.) vom Siegerteam
Judith Pietschmann, Susanne Voigt-Zimmermann, Christoph Collmann und Josephin Voigt (v.li.) vom Siegerteam (Foto: Michael Deutsch)

Eine gute Geschäftsidee sollte auf einen Bierdeckel passen: Hinter dieser Formulierung steckt der Gedanke, dass eine innovative Idee auch mit wenigen Worten auskommt. Um nichts anderes geht es bei Scidea Stage: Innerhalb von nur drei Minuten präsentieren die Ideenträger vor einer Jury ihre Ansätze für Produkte und Dienstleistungen. Dienstagabend fand im Neuen Theater der Ideenpitch 2019 vor 40 geladenen Gästen statt.

Dabei konnte sich die Sprechwissenschaft-Masterstudentin Josephin Voigt, unterstützt von Prof. Dr. Susanne Voigt-Zimmermann, Dr. Judith Pietschmann und Christoph Collmann, mit der Sprachtherapie-App „aphaTRIA“ den ersten Platz sichern. Die Avatar-gestützte App richtet sich an Menschen, die nach einem Schlaganfall an Aphasie leiden und täglich sprachtherapeutische Übungen benötigen. Die Aufgabe des Übungsleiters übernimmt bei „aphaTRIA“ der interaktive Avatar, der im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien ortsunabhängig agieren kann. Die Jury lobte die Vortragsperformance, den Alltagsbezug sowie das ausgereifte Anwendungskonzept.

Stephan Ensminger (li.) und Chris-Andre Leucht holten Platz zwei.
Stephan Ensminger (li.) und Chris-Andre Leucht holten Platz zwei. (Foto: Michael Deutsch)

Ebenfalls überzeugen konnte das Projekt „STX-Fix“ von Medizinphysiker Stephan Ensminger und dem angehenden Medizintechniker Chris-Andre Leucht. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines mobilen Displaysystems, das Patientinnen und Patienten bei der minimalinvasiven Strahlentherapie von Hirntumoren automatisiert ausrichtet und so die Strahlenbelastung für die Betroffenen minimiert. Wie „aphaTRIA“ besticht auch „STX-Fix“ aus Sicht der Jury damit, dass bestehende Verfahren durch digitale Zugänge erweitert und verbessert werden. Außerdem steht bei beiden Ansätzen das Wohl des Patienten im Mittelpunkt. Die ersten beiden Plätze wurden mit 500 Euro und 250 Euro honoriert. Scidea Stage wird gesponsert von der Stadtwerke Halle GmbH.

Zum Ideenpitch hat der Transfer- und Gründerservice der Uni Studierende, Wissenschaftler und Absolventen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Halle aufgerufen. Dabei wurden vorab sieben Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen ausgewählt und für die Präsentation nominiert. Nach der dreiminütigen Präsentation erhielten die Teams ein konstruktives Feedback zum Innovationsgehalt und Entwicklungspotential der vorgestellten Ideen. Sie werden bei Bedarf durch den Transfer- und Gründerservice unterstützt.

Über Scidea an der Uni Halle

Mit Scidea bündelt der Transfer- und Gründerservice der MLU in einer frühen Phase Unterstützungsangeboterund um die Themen Teamfindung, Ideengenerierung, Produktentwicklung und Präsentation von Innovationsprojekten. Teilnehmen können Studierende und Wissenschaftler der Universität Halle und anderer Forschungseinrichtungen an den Standorten Halle und Merseburg, die sich für anwendungsorientierte Projektvorhaben begeistern, im Team Ideen entwickeln wollen oder Mitstreiter für ihr Projekt suchen. Das Programm bietet Technik, Werkstätten, Labore und Arbeitsräume zur Nutzung an. Interdisziplinäre Projektteams können eigenständig innovative Produkte und Konzepte aus ihren forschungsbasierten Ergebnissen weiterentwickeln und– begleitet durch das Beratungsteam des Transfer- und Gründerservice – in Verwertungskonzepte und Geschäftsmodelle überführen.

Mehr Infos unter: www.scidea.uni-halle.de

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