Sportler mit Faible für Halle

22.11.2018 in Im Fokus, 20 Fragen
An dieser Stelle wird’s persönlich ... Den Fragebogen des Unimagazins beantwortet diesmal Prof. Dr. Christian Tietje. Seit September ist der Rechtswissenschaftler Rektor der halleschen Universität.
Christian Tietje
Christian Tietje (Foto: Michael Deutsch)

1 | Warum leben Sie in Halle und nicht anderswo?
Weil Halle eine ausgesprochen lebenswerte Stadt ist, nette Menschen, tolle Architektur, super Kultur- und Sportangebote – und natürlich die beste Universität weit und breit.

2 | Wenn nicht Rechtswissenschaftler und nun Rektor, was wären Sie dann geworden?
Landwirt (vielleicht)

3 | Was war an Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienzeit am besten?
Die intellektuelle Bereicherung, die ich in der Schule immer vermisst habe, sowie die vielen neuen Freundschaften, die größtenteils bis heute halten.

4 | Welchen Rat fürs Überleben würden Sie Studierenden heute geben?
Zum Überleben brauchen unsere Studierenden keinen Rat. Aber zum Studium und Leben: „Ihre Zeit ist begrenzt. Verschwenden Sie sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lassen Sie sich nicht von Dogmen gefangen nehmen – das würde bedeuten, mit dem zu leben, was andere Leute erdacht haben. Lassen Sie nicht zu, dass der Lärm, den die Meinungen anderer erzeugen, Ihre innere Stimme, die Stimme ihres Herzens, Ihre Intuition überdröhnen. Bleiben Sie hungrig, bleiben Sie albern.“ (Steve Jobs).

5 | Wenn Sie Wissenschaftsminister wären, was würden Sie als erstes tun?
Das Hochschulgesetz abschaffen bzw. es auf maximal 10 Vorschriften mit jeweils 10 Zeilen begrenzen.

6 | Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft?
Erkenntnisgewinn.

7 | Was haben Intelligenz und Menschlichkeit miteinander zu tun?
Das hängt davon ab, was man unter Intelligenz versteht. Es besteht sicherlich ein gewisser Zusammenhang, allerdings geht Menschlichkeit weit über Intelligenz hinaus. Intelligent kann man nur sein, wenn man menschlich ist; aber menschlich kann man auch ohne Intelligenz sein.

8 | Worüber ärgern Sie sich am meisten?
Dummheit.

9 | Was bringt Sie zum Lachen?
Meine Kinder.

10 | Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
Ehrlichkeit.

11 | Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Strategisches Denken und Handeln, das Aufzeigen von Kompromissen.

12 | Was erwarten Sie von der Zukunft?
Sehr viel Spannendes.

13 | Woran glauben Sie?
Gott.

14 | Welchen bedeutenden Menschen unserer Zeit hätten Sie gern als Gesprächspartner?
Barack Obama.

15 | Wer war oder ist für Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?
Mein Großvater (väterlich, leider früh verstorben).

16 | Welchen Ort der Welt möchten Sie unbedingt kennen lernen?
Jeder Ort überall, an dem ich interessante Menschen treffe.

17 | Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Schwimmen – Radfahren – Laufen

18 | Was wären Ihre drei Bücher für die Insel?
Für Motivation und Freude an der Sprache: Matthias Politycki, 42,195 - Warum wir Marathon laufen und was wir dabei denken.
Für Geschichte und Politik: Richard von Weizsäcker, Vier Zeiten.
Für Unterhaltung: Tom Clancy, Clear and Present Danger.
Allerdings: drei Bücher reichen definitiv nicht.

19 | Wenn Sie einen Wunsch frei hätten…?
…. würde ich den deutschen Hochschulen endlich die finanzielle Grundausstattung geben, die notwendig ist, damit sie international konkurrenzfähig sind, und die ihren Studierenden und Beschäftigten nachhaltige und verlässliche Rahmenbedingungen garantiert.

20 | Ihr Motto?
Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen.

Aus der Vita

  • 1967 in Walsrode geboren
  • ab 1987: Studium der Rechtswissenschaften, Politischen Wissenschaften und Volkskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Université Paris V
  • 1993: Erstes Juristisches Staatsexamen
  • 1994-1995: Studium der Rechtswissenschaften an der University of Michigan Law School (Ann Arbor)
  • 1997: Promotion an der Universität Hamburg
  • 1998: Zweites Juristisches Staatsexamen
  • 2000: Habilitation durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät in Kiel
  • Sommersemester 2001: Vertretung des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Europarecht und Internationales Wirtschaftsrecht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Oktober 2001: Ernennung zum Universitätsprofessor an der Juristischen Fakultät in Halle

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