Wolfgang Kupke spielt auf der Sauer-Orgel
Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden zusammen auftreten. „Ich musiziere öfter mit meiner Frau. Wir haben auch zum Einweihungskonzert nach der Sanierung der Orgel vor neun Jahren zusammengearbeitet und eine CD herausgebracht“, sagt der Kirchenmusikdirektor und Rektor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle. Zudem hat er schon häufiger Orgelkonzerte in der Aula organisiert; zuletzt jeden Donnerstagmittag im Semester gemeinsam mit der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität (VFF). Die musikalische Mittagspause stieß jedoch nicht auf die erhoffte Resonanz. Jetzt sollen große Konzertabende die Aula füllen, mit denen sich die VFF auch für Nicht-Mitglieder öffnet.
Seine Leidenschaft für das altehrwürdige Musikinstrument wurde Kupke in die Wiege gelegt. „Bei uns in der Familie hat Musik immer eine große Rolle gespielt“, erzählt der Musiker. Als Kind erhielten seine Schwester und er Klavierunterricht. Später lernte er über seinen Vater den Kantor der St.-Stephani-Kirche in Aschersleben kennen. „Der alte Herr war Schüler von Albert Schweitzer und zudem Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik in Halle“, erläutert der Musiker. Doch es gab ein Problem: „Ich war zu klein und reichte mit meinen Füßen nicht bis an die Pedale.“ Erst im Alter von 13 Jahren hat er begonnen, Orgel zu spielen.
Mit dem Konzert am kommenden Dienstag möchte Kupke, der vor vier Jahren das Ehrenamt des Universitäts-Organisten übernahm, gemeinsam mit der VFF die kostbare Sauer-Orgel in den Fokus des universitären Musikgeschehens stellen. Schließlich hat das Musikinstrument eine bewegte Geschichte. 1926 wurde es von Wilhelm Sauer erbaut. Bis heute ist sie die einzig original erhaltene Universitätsorgel der Orgelbewegung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Klangideal von der barocken Orgel wiederbeleben wollte.
Als die Orgel vor neun Jahren aufwendig saniert wurde, war Kupke fast täglich in der Aula: „Es ist faszinierend, wenn so eine Orgel wieder instand gesetzt wird – nach und nach kommt der Klang zurück.“ Das Instrument kann als barocke, aber auch als romantische Orgel bespielt werden. Und so wird der Konzertabend wird barocke und romantische Stücke umfassen: Seine Frau wird Werke von Händel und Telemann singen, aber auch Stücke von Bartholdy werden zu hören sein.
„Ich glaube das Reizvolle an der Orgel als Instrument ist, dass man mit ihr ein ganzes Orchester nachbilden kann“, so der Professor für Kirchenmusik. Je nachdem, wie die Register und Tasten bewegt werden, entstehen ganz unterschiedliche Klangfarben. Nicht ohne Grund hat Mozart die Orgel als die Königin der Instrumente bezeichnet.