20 Fragen an Dietrich Stoevesandt
1 | Warum leben Sie in Halle und nicht anderswo?
Ich mag die Stadt. Außerdem befindet sich die medizinische Fakultät hier, die mir ein sehr gutes Arbeitsumfeld bietet.
2 | Wenn nicht Arzt, was wären Sie dann geworden?
Ich weiß es ganz ehrlich nicht – auf jeden Fall jemand mit mehr Freizeit.
3 | Was war an Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienzeit am besten?
Fast jeden Tag etwas Neues, Spannendes lernen zu dürfen.
4 | Welchen Rat fürs Überleben würden Sie Studierenden heute geben?
Studieren Sie das, was Sie interessiert und was Sie mit Freude erfüllt.
5 | Wenn Sie Wissenschaftsminister wären, was würden Sie als erstes tun?
Zurücktreten. Es gibt sehr viele Dinge, für die ich nicht geeignet bin: Minister, Kalligraf und Fußballspieler gehören da definitiv dazu.
6 | Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft?
Die Erweiterung des kollektiven Horizontes.
7 | Was haben Intelligenz und Menschlichkeit miteinander zu tun?
Im Idealfall bedingt Intelligenz die Einsicht, dass wir einander zur Menschlichkeit verpflichtet sind. Leider ist dies nur selten der Fall.
8 | Worüber ärgern Sie sich am meisten?
Das Ausnutzen einer Machtposition.
9 | Was bringt Sie zum Lachen?
Sehr vieles, zum Beispiel das Lachen des Dalai Lamas.
10 | Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
Ihre Geduld mit mir.
11 | Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Meine Begeisterungsfähigkeit für Neues und meine Beharrlichkeit, wenn ich von einer Sache überzeugt bin.
12 | Was erwarten Sie von der Zukunft?
Die Digitalisierung wird die Medizin grundlegend verändern und ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren damit beginnen werden, das Studium diesbezüglich anzupassen.
13 | Woran glauben Sie?
Dafür reichen leider die mir zugestandenen 3.000 Zeichen nicht aus, um diese Frage zu beantworten.
14 | Welchen bedeutenden Menschen unserer Zeit hätten Sie gern als Gesprächspartner?
Den Dalai Lama oder Kareem Abdul-Jabbar.
15 | Wer war oder ist für Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?
Das weiß ich nicht. Ich glaube, dass man von den meisten Menschen sehr viel lernen kann und hoffe, dies ist mir zumindest in einigen Fällen gelungen.
16 | Welchen Ort der Welt möchten Sie unbedingt kennen lernen?
Den Thingvellir auf Island.
17 | Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Rennradfahren.
18 | Was wären Ihre drei Bücher für die Insel?
1. Per Anhalter durch die Galaxis zur Unterhaltung; 2. Gödel, Escher, Bach – ein endlos geflochtenes Band. Das habe ich mir vor vielen Jahren gekauft und nie geschafft es zu lesen; 3. Radiologie der Gewalt – ein Lehrbuch, auf dessen Veröffentlichung ich seit fast einem Jahr warte
19 | Wenn Sie einen Wunsch frei hätten…?
Mit dem Wissen meines gelebten Lebens nochmal anzufangen, nicht, weil ich unzufrieden bin, sondern um zu sehen, wie sich schwierige Entscheidungen anders getroffen auswirken würden.
20 | Ihr Motto?
Ich würde mir wünschen, dass es mir irgendwann gelingt „The Buck stops here“, das Motto von Harry S. Truman, zu leben.
Aus der Vita
- geboren 1976 in Rinteln (Niedersachsen)
- 1997-2004 Studium Humanmedizin
- 2009 Promotion (beides MLU)
- 2010 Facharzt für Diagnostische Radiologie
- seit 2012 Oberarzt in der Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie am Universitätsklinikum Halle
- seit 2013 Leiter des Dorothea Erxleben Zentrums der MLU