20 Fragen an Kirsten Puhr
1 | Warum leben Sie in Halle und nicht anderswo?
Ich lebe gern in Halle.
2 | Wenn nicht Erziehungswissenschaftlerin, was wären Sie dann geworden?
Bevor ich als Erziehungswissenschaftlerin tätig wurde, arbeitete ich unter anderem als Verkäuferin, als Nachtwache, als Tagesmutter, als Sachbearbeiterin, als Erzieherin in einem Kinderheim und als Sozialpädagogin in einer Eltern-Kind-Einrichtung.
3 | Was war an Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienzeit am besten?
Die besten Anregungen im Studium bekam und bekomme ich in Begegnungen mit Menschen, mit Praxen und mit Theorien, die mich irritieren.
4 | Welchen Rat fürs Überleben würden Sie Studierenden heute geben?
Das Leben scheint mir zu reich an Möglichkeiten und Risiken fürs Überleben, als dass ich einen Rat geben könnte.
5 | Wenn Sie Wissenschaftsministerin wären, was würden Sie als erstes tun?
Ich würde mich umschauen, würde fragen und zuhören.
6 | Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft?
Als erstes ist es den Wissenschaften aufgegeben, unerhörte Fragen zu stellen.
7 | Was haben Intelligenz und Menschlichkeit miteinander zu tun?
Beides sind Worte, um die viel gestritten wird.
8 | Worüber ärgern Sie sich am meisten?
Wenn ich mich ärgere, ärgere ich mich am meisten darüber, dass ich mich ärgere.
9 | Was bringt Sie zum Lachen?
Über Wortwitz und schwarzen Humor kann ich am häufigsten lachen.
10 | Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
An meinen Freunden mag ich ihre Eigenheiten.
11 | Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Meine Lebenslust ist wohl meine Stärke.
12 | Was erwarten Sie von der Zukunft?
Ich erwarte Unerwartetes.
13 | Woran glauben Sie?
Ich glaube an die Möglichkeit der Verständigung bei widerstreitenden Interessen und Überzeugungen.
14 | Welchen bedeutenden Menschen unserer Zeit hätten Sie gern als Gesprächspartner?
Als Gesprächspartner*innen sind mir (fast) alle Menschen bedeutend, denen ich begegne.
15 | Wer war oder ist für Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?
Da ich das Glück habe, mit einer Großfamilie und mit Freunden zu leben, gibt es mehr als einen wichtigsten Menschen in meinem Leben.
16 | Welchen Ort der Welt möchten Sie unbedingt kennenlernen?
Unbedingt kennenlernen möchte ich immer den Ort, an dem ich gerade bin. Einen Sehnsuchtsort habe ich nicht.
17 | Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Die Zeit, über die ich frei verfügen kann, verbringe ich am liebsten mit Muße.
18 | Was wären Ihre drei Bücher für die Insel?
Gerade jetzt wären das wohl: „Agnostik. Die Welt politisch denken“ (Chantal Mouffe), „Corpus“ (Jean-Luc Nancy) und „Sozialität und Alterität. Modi sozialer Erfahrung“ (Bernhard Waldenfels).
19 | Wenn Sie einen Wunsch frei hätten…?
Meinen Wunsch formulierte Reinhold Niebuhr in einer Bitte um „die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
20 | Ihr Motto?
Mahatma Gandhi: “Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg.”
Aus der Vita
- geboren 1961 in Guben (Brandenburg)
- 1991-1997 Studium Erziehungswissenschaften und Soziologie
- 2003 Promotion
- 2004-2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (alles MLU)
- 2009-2019 Professorin für Soziale Integration und Berufliche Rehabilitation, Pädagogische Hochschule Heidelberg
- seit 2019 Professorin in den Arbeitsbereichen Allgemeine Inklusionspädagogik und Körperpädagogik an der MLU
Kommentare
Willibald Schliemann am 23.04.2021 12:28
Prof.in Dr.in - ist das die neue gender-gerechte Schreibweise?
Mit freundlichen Grüßen
Willibald Schliemann
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Ludwig Staiger am 23.04.2021 11:48
Ich wende mich gegen die Verballhornung "Prof.in Dr.in ". Die Titel Professor und Doktor sind Lateinisch.
Weibliche Foirmen müssten demzufolge Professorix bzw. Doktorix lauten.
Warum verwenden Sie nicht einfach "Frau prof. Dr.".
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