20 Fragen an Oliver Stoll
1 | Warum leben Sie in Leipzig und nicht anderswo?
Das hat einerseits private und andererseits berufliche Gründe. Ich bin 1995 von der Uni Gießen an die Uni Leipzig gewechselt und dann eben auch dorthin gezogen. Dort habe ich habilitiert und eine Familie gegründet. Leipzig ist zum „dort Leben“ eine schöne, weltoffene Stadt und nach Halle ist es gerade mal einen Marathon weit.
2 | Wenn nicht Sportwissenschaftler, was wären Sie dann geworden?
Gute Frage! Ich habe tatsächlich vor meinem Studium eine Lehre zum Hotelkaufmann gemacht und abgeschlossen. Vielleicht also Hotel-Direktor?
3 | Was war an Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienzeit am besten?
Ich konnte das tun, was ich wirklich liebe. Die Vorlesungen und Seminare, wie auch die Sportpraxis habe ich aufgesogen wie ein Schwamm und die „Sportler-Feten“ sind weltweit grundsätzlich episch!
4 | Welchen Rat fürs Überleben würden Sie Studierenden heute geben?
Das sich Bewahren einer „positiven Grundhaltung“ zum Studium ist zentral. Genießt diese Zeit, wenn es auch gerade nicht so einfach ist, und bleibt neugierig und kommunikativ.
5 | Wenn Sie Wissenschaftsminister wären, was würden Sie als erstes tun?
Sofort für mehr finanzielle Mittel in der Bildung sorgen!
6 | Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft?
Neues Wissen generieren und kommunikatives Handeln diesbezüglich.
7 | Was haben Intelligenz und Menschlichkeit miteinander zu tun?
Emotionale Intelligenz! Das ist ein psychologisches Konstrukt, was beide Facetten miteinander verbindet.
8 | Worüber ärgern Sie sich am meisten?
Politische Ignoranz empirischer Evidenz
9 | Wer bringt Sie zum Lachen?
Meine Frau
10 | Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
Offenheit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit
11 | Wo sehen Sie Ihre Stärken?
In meiner Ziel- und Lösungsorientierung
12 | Was erwarten Sie von der Zukunft?
Einen weiteren Entwicklungssprung in Sachen Digitalisierung und das damit verbundene größere Tempo im Leben
13 | Woran glauben Sie?
An das Gute in jedem Menschen
14 | Welchen bedeutenden Menschen unserer Zeit hätten Sie gern als Gesprächspartner?
Den Dalai Lama
15 | Wer war oder ist für Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?
Meine Frau und meine Tochter
16 | Welchen Ort der Welt möchten Sie unbedingt kennenlernen?
Die Galapagos-Inseln
17 | Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Mit Trailrunning (Laufen in den Bergen) – das dürfen dann auch schon mal mehrere Tagesetappen sein (Transalpine) mit Strecken zwischen 30 und 50 Kilometer und circa 2.500 bis 3.000 Höhenmeter pro Tag.
18 | Was wären Ihre drei Bücher für die Insel?
Carlos Castaneda – „Die Lehren des Don Juan“, Joshua Ferris – „Ins Freie“ und Kilian Jornet – „Lauf oder stirb!“
19 | Wenn Sie einen Wunsch frei hätten…?
Frieden auf der ganzen Welt!
20 | Ihr Motto?
Don`t dream it – Be it!
Aus der Vita:
- Geboren 1963 in Butzbach (Hessen)
- 1987 – 1988 und 1989 – 1991 Studium Sportwissenschaft, Psychologie und Pädagogik in Gießen
- 1988 -1989 Studium Physical Education, Recreation, Health and Dance am College of Charleston, South Carolina, USA
- 1993 Promotion an der Universität Gießen
- 2000 Habilitation an der Universität Leipzig
- 2000 – 2002 Vertretungsprofessor an der MLU
- seit Oktober 2002 Professor für Sportpsychologie und Sportpädagogik an der MLU
- 2008 Betreuer der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in Peking
- seit 2021 Präsident der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie in Deutschland