Amo-Preis, Sektlaune und mitreißende Klänge
Urkunden und Auszeichnungen übergeben
Genau 500 Jahre nachdem Martin Luther zum Doktor ernannt wurde, begrüßte Rektor Udo Sträter in der Aula 65 Absolventen, die seit dem Sommer 2011 ihre Promotion oder Habilitation erfolgreich abgeschlossen haben. Unter ihnen erhielten 18 die Bestnote „summa cum laude“ und wurden dafür an diesem Nachmittag mit der Lutherurkunde ausgezeichnet. Für ihre herausragende Masterarbeit ehrte Prorektorin Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost die Iranerin Leila Motlagh mit dem Anton-Wilhelm Amo-Preis.
„Was ist Leben?“ fragte Lepoldina-Präsident Professor Jörg Hacker, ebenfalls Promovend der MLU, anschließend in seiner Festrede. „Leben wird bestimmt durch Schnittstellen und Übergänge – zwischen organischen und anorganischen Stoffen, zwischen belebter und unbelebter Natur.“ Von Gregor Mendels Kreuzungsversuchen im Klostergarten bis zur modernen Gentherapie spannte Hacker den Bogen der Lebenswissenschaften und schloss dabei auch die Geisteswissenschaften nicht aus: „Die Lebenswissenschaften sind mehr als Biologie und Medizin. Orientierung gibt der erste Satz im Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ cb
Positive Bilanz und erfreute Gäste
Zum traditionellen Neujahrsempfang der MLU kamen mehr als 150 Vertreter aus Politik und Gesellschaft in den Hallischen Saal der Burse zur Tulpe, darunter auch Marco Tullner, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, und Halles OB Dagmar Szabados. „Auch wenn heute Freitag, der 13., ist, wollen wir das neue Jahr gebührend begrüßen“, sagte MLU-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter und gab in seiner kurzweiligen Neujahrsansprache einen Rückblick auf Erfolge und besondere Ereignisse des Jahres 2011 an der Universität. Bei seinem Ausblick in die Zukunft wies er auf den Wissenschaftssommer 2012 in Halle und die anstehende Begutachtung der Sachsen-Anhaltischen Hochschullandschaft durch den Wissenschaftsrat hin. Die damit im Zusammenhang stehende Strukturdebatte an der Universität stehe aktuell auf der Tagesordnung. „Die Begehungen folgen Anfang Mai 2012“, so Sträter.
Nachdem Mitglieder der Salzwirkerbrüderschaft im Thale zu Halle – wie in jedem Jahr – dem Rektor Soleier mit Schlackwurst übergeben hatten, reichte Udo Sträter die Neujahrsgaben „zuständigkeitshalber“ an Uni-Kanzler Dr. Martin Hecht weiter – mit den Worten: „Ressourcen soll besser der Kanzler verwalten.“
Zum Empfang gehörte auch die Präsentation des zweiten Jahresmagazins 2011 der Universität, das bedeutende Forschungsergebnisse und Entwicklungen des Jahres 2011 in journalistisch aufbereiteten Beiträgen enthält. Viele der Gäste nahmen die Publikation mit großem Interesse entgegen. Wie in den Vorjahren ist diese Neuerscheinung auch im Web abrufbar. Als letzter „Tagesordnungspunkt“ lockten Sekt und das vom Studentenwerk ausgerichtete Büfett in der „Tulpe“ ins Erdgeschoss. Angeregt unterhielten sich die Gäste, tauschten Neuigkeiten aus und genossen den Abend.
Mitreißendes Neujahrskonzert
Anschließend begeisterte das Neujahrskonzert der Universität die unerwartet zahlreich erschienenen Besucher im Löwengebäude. Die Plätze in der überfüllten Aula reichten aber nicht aus. Wer sich nach dem Neujahrsempfang ohne Platzreservierung zu kurzfristig auf den Weg zur Aula begab, hatte keine Chance mehr. Viele mussten wieder nach Hause gehen, darunter auch einige „Dauerfans“ des Orchesters der Medizinischen Fakultät (OMF). Das war sehr schade, denn für die Glücklichen, die das Konzert erleben durften, stellte es einen schwungvollen Jahresauftakt dar. Das Orchester präsentierte unter der Leitung von Dr. Volker Thäle ein vielseitiges und unterhaltsames Programm mit Werken von Johannes Brahms (Akademische Festouvertüre und Ungarische Tänze), Franz Liszt, Andrew Lloyd Webber und Johann Strauss (Radetzky-Marsch).
Den Klavierpart in Franz Liszts Fantasie für Klavier und Orchester über ungarische Volksmelodien übernahm der junge Pianist Allan Duarte Manhas aus der Klasse von Professor Marco Antonio de Almeida am Institut für Musik der MLU. Mit seinem brillanten und geschmeidigen Spiel wusste das Publikum zu beeindrucken. Er entlockte dem Flügel mit erstaunlicher Virtuosität die unterschiedlichsten Klangfacetten.
Für die begeisterten Zuhörer war die Musizierfreude des OMF hautnah zu spüren. Dass den Orchestermitgliedern ihr Spiel selbst sehr viel Spaß bereitete, war nicht zu übersehen und wirkte sich geradezu ansteckend aus. Nicht fehlen durfte natürlich zum Abschluss des Neujahrskonzerts der Radetzky-Marsch von Johann Strauss, bei dem das begeistert mitklatschende Publikum schließlich das Orchester noch zu einer doppelten Zugabe bewegte.