Artists for refugees: Studierende und Künstler helfen Flüchtlingen
„Wir haben uns gleich zu Beginn des Flüchtlingszustroms gefragt, was wir beitragen können, um die Situation für die Menschen zu verbessern. Zu Beginn war nicht klar, wie wir überhaupt helfen können“, sagt Elvira Trofymenko, Studentin der Kunstgeschichte. „Letztendlich sollte es etwas mit Kunst zu tun haben. In dem Bereich kennen wir uns einfach am besten aus.“ So entstand die Idee für eine Verkaufsausstellung. Den Künstlern ist es frei gestellt, ob sie für das Projekt den gesamten Verkaufserlös oder 50 Prozent spenden. „In jedem Fall wird den Flüchtlingen geholfen und darum geht es uns“, ergänzt David Bäcker, der ebenfalls Kunstgeschichte studiert.
Neben Malereien können auch Plastiken und Grafiken erworben werden. Die Preise für die Kunstwerke variieren zwischen 80 und 750 Euro. „Das Schöne an der Ausstellung ist, dass sie auf verschiedenen Ebenen wirkt. Mit den Erlösen unterstützen wir zuerst einmal Menschen, die in eine schreckliche Situation geraten sind. Aber auch die regionalen Künstler werden durch die Ausstellung gefördert“, sagt Trofymenko. „Die Käufer erbringen den Hauptteil der Spende und erhalten im Gegenzug ein tolles Werk von einem Künstler aus der Region“, fügt Bäcker hinzu.
Durch einen Open Call konnten die beiden viele Künstler für das Projekt gewinnen. Beteiligt sind unter anderem Franca Bartholomäi, Eva Walker, Jan Thomas und Christoph Rode. Kontakte zum Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, der Kunststiftung Halle sowie zu diversen Galerien half dabei. „Über die große Resonanz haben wir uns natürlich sehr gefreut haben“, sagt David Bäcker. „Schwierig war es, eine Organisation zu finden, die wir finanziell unterstützen können. Die meisten Organisationen sind auf der Suche nach Freiwilligen.“
Die beiden Studenten besuchten zahlreiche Informationsveranstaltungen. „Wir haben lange gesucht “, sagt Trofymenko. Ihre Wahl fiel schließlich auf Medinetz Halle. Der studentische Verein bietet Menschen ohne Ausweispapiere bereits seit 2013 eine kostenfreie medizinische Beratung und vermittelt den kontakt zu kooperierenden Fachärzten. Die bei der Ausstellung gesammelten Spenden gehen direkt an den studentischen Verein.
Artist for Refugees ist am 12. und 13. Dezember in der Galerie am Domplatz 6 jeweils von 12 bis 18 Uhr zu sehen.