Bezaubernde Weltreise an einem einzigen Abend
Bisher stellte der Länderabend nur ein Land in den Fokus. "In diesem Jahr probieren wir aber ein neues Konzept", sagte Stefan Vetter, der neben Emil Budagov aus Aserbaidschan zu den studentischen Veranstaltern gehörte. Organisiert wurde der Abend mit Unterstützung des Studentenwerks und des International Office der MLU. "Zehn Länder haben heute die Gelegenheit, sich mit Präsentationen, Tänzen und Gesängen vorzustellen. Der Bedarf war aber viel größer. Deshalb werden im nächsten Semester andere Länder teilnehmen."
Das Interesse lag nicht nur auf Veranstalterseite, ebenso beeindruckte die überfüllte Harzmensa. Dr. Manja Hussner, Leiterin des International Office freute sich über die große Resonanz und scherzte: "Von den 1600 ausländischen Studierenden sind gefühlte 2000 heute hier!"
Die Vertreter der vorgestellten Länder sind in Deutschland geboren, zum Studieren nach Halle gezogen oder derzeit Erasmus-Studierende. Das besondere Highlight waren die traditionellen Gerichte, die jedes Land vorbereitet hatte. Die Reise begann im Gastgeberland Deutschland und führte durch Bangladesch, Bulgarien und Aserbaidschan. Während Vertreter aus Indien und Kamerun ihre Geschichten erzählten, zog der Geruch von Essen in den Saal.
Wer die Vorstellung schon vor der Pause verlassen hat, der hat wahrscheinlich noch von diesen und anderen Speisen etwas gesehen und gekostet.
Syrien wurde von Adnan Ghanem vorgestellt. Er ist seit fünf Jahren Tutor im Studentenwerk: "Ich bin heute hier, um zu zeigen, dass mein Land besser ist, als es in den Medien dargestellt wird." Vorbereitet hatte er zum Beispiel Humus. Dazu gab es das Getränk Jallab, das aus Trauben und Datteln hergestellt ist.
Daniela Rewasow und Tamina Slink sind zwar in Deutschland geboren, ihre Eltern stammen aber aus Aserbaidschan. Sie boten unter anderem das traditionelle Gerichte Dolma an - Weinblätter gefüllt mit Hack und Reis.
Indien und Bangladesch sind Nachbarländer, deshalb teilten sie sich beim Länderabend auch einen Tisch. Farhana Fatema Leon lebt seit drei Jahren in Deutschland und stand nicht nur am Stand ihres Heimatlandes Bangladesch, sondern auch auf der Bühne. "Dort habe ich gesungen und einen traditionellen Tanz aufgeführt", sagte sie.
In der zweiten Hälfte des Abends haben sich die Türkei, die Ukraine, Polen und Syrien vorgestellt. Ein weiteres musikalisches Highlight bot die Band "Galata", deren Mitglieder türkische PhD-Studenten der MLU sind: Video vom "Galata"-Auftritt beim Länderabend