Deutsch-russischer Studentenaustausch: Besuch aus Ufa
Über 3.000 Kilometer liegen zwischen der russischen Republik Baschkortostan und Halle. Dennoch gibt es in der Saalestadt seit fast 20 Jahren die Freunde Baschkortostans. 1997 wurde der gemeinnützige Verein gegründet. Ein Großteil der Vereinsmitglieder studiert an der Uni Halle. Bereits seit den 1960er Jahren bestehen nicht nur zwischen Halle und der Republik-Hauptstadt Ufa partnerschaftliche Beziehungen, sondern auch zwischen den Universitäten der beiden Städte.
Das größte Projekt des Vereins ist der Jugendaustausch BANJA. Jedes Jahr ermöglicht er es 15 russischen und 15 deutschen Jugendlichen und Studenten, das jeweils andere Land besser kennenzulernen. Los ging es für die Studenten aus Ufa in diesem Jahr Anfang Juli. „Die deutschen Teilnehmer haben ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt“, erklärt Katharina Frisch. Die 23-Jährige studiert International Area Studies und nahm schon 2012 am Austausch teil.
Neben Ausflügen nach Dresden und Leipzig wird es eine fünftägige Radtour von Weimar nach Halle geben. Für viele der russischen Teilnehmer ist es das erste Mal, dass sie Deutschland besuchen. „Die meisten haben Probleme, ein Visa zu bekommen oder können sich eine solche Reise nicht leisten“, so Frisch. Deshalb wird das Projekt von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch unterstützt.
Ende Juli werden die deutschen Teilnehmer des Jugendaustausches nach Ufa reisen. Das Highlight wird die zehntägige Paddeltour auf dem Fluss Bejala im Ural sein. Katharina Frisch ist sich sicher: „Dabei entstehen nicht nur lebenslange Freundschaften, sondern auch zwei Familien: eine deutsche und eine russische.“
Daneben organisieren die Freunde Baschkortostans eine Vielzahl anderer Veranstaltungen: Beim deutsch-russischen Kulturabend veranstaltet der Verein Konzerte, Poetry-Slams oder Improvisationstheater, bevor im Anschluss eine landestypische „Russendisko“ stattfindet. Aller zwei Wochen treffen sich die Veriensmitglieder zum baschkirischen Stammtisch, um die nächsten Vorhaben zu planen.
Auch die Patenschaft für den baschkirischen Spielplatz neben dem Planetarium auf der Peißnitzinsel gehört zu den Projekten. Bereits zu DDR-Zeiten hatten hallesche und baschkirische Studierende den Spielplatz gebaut. Am 17. Juli 2016 wird dort ein großes Sommerfest stattfinden. Neben verschiedenen Angeboten für Erwachsene und Kinder kann man sich von13 bis 18 Uhr auch über den Verein informieren. Egal ob Student oder nicht: jeder Interessierte ist eingeladen, sich bei den Freunden einzubringen.