Die lokalen Folgen globaler Entwicklungen
„In meiner Forschung beschäftige ich mich mit gesellschaftlichen Transformationen in verschiedenen Regionen Europas, die durch grenzüberschreitende politische, ökonomische und technologische Prozesse entstanden sind“, sagt Asta Vonderau. Im Laufe ihrer akademischen Karriere untersuchte sie etwa die Entstehung kapitalistischer Identitäten und Vorstellungen von Erfolg und gutem Leben im postsozialistischen Litauen. Sie hat auch zur Implementierung des Bologna-Prozesses geforscht und die sozialen sowie ökologischen Folgen der globalen IT-Industrie in Schweden analysiert. „Ich forsche ethnographisch vor Ort, doch sind keine dieser Transformationen auf eine Region begrenzbar“, sagt Vonderau.
An Halle schätzt die Forscherin das etablierte wissenschaftliche Umfeld: „Durch die Ko-Präsenz des Seminars für Ethnologie sowie des Zentrums für interdisziplinäre Regionalstudien an der Universität und dem Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung ist Halle einzigartig. Es gibt hier so viele Ethnologinnen und Ethnologen wie nirgendwo anders in Deutschland.“ Daraus ergäben sich ein reger internationaler Austausch sowie sehr gute Möglichkeiten für Forschung und Lehre. Zudem sei es ein glücklicher Zufall, dass auch ihr Mann an die hallesche Universität berufen wurde.
Die gebürtige Litauerin absolvierte in Vilnius und in Kopenhagen ein Studium der baltischen Philologie und Skandinavistik. An der Berliner Humboldt-Universität studierte sie Europäische Ethnologie und wurde dort promoviert. Es folgten Stationen an den Universitäten in Mainz, Stockholm und Frankfurt am Main.
Prof. Dr. Asta Vonderau
Ethnologie und kulturvergleichende Soziologie
Telefon: +49 345 55-24195
E-Mail: asta.vonderau@ethnologie.uni-halle.de