Erste Schulklasse besucht das Proteinzentrum
Das Proteinzentrum ist mit seinen zwei versetzten Gebäuderiegeln, die aus feingliedrigen silbernen Lamellen und schwarzen Fassaden bestehen, leicht zu erkennen. Es ist markant, fügt sich aber gut in die Umgebung des Weinberg-Campus' ein. Im Innern riecht es noch neu, ganz ähnlich wie in einem druckfrischen Buch. Flure und Treppen sind ausschließlich in Schwarz und Weiß gehalten und setzen damit den Kontrast der Außengestaltung fort.
Noch sind längst nicht alle der vorgesehenen 255 Beschäftigten eingezogen: Es gibt noch leere Büros und unfertige Laborräume. Stephan Feller, Vize-Sprecher des Proteinzentrums, hingegen ist mit seiner Arbeitsgruppe „Tumorbiologie“ bereits seit Februar im neuen Zentrum. „Mir gefällt es hier. Die interdisziplinäre Verbindung der Fachbereiche rund um die Proteinforschung schafft eine schöne neue Arbeitsatmosphäre“, sagt er.
An diesem Tag haben sich rund 20 Schülerinnen und Schüler der Saaleschule angekündigt. Es ist die erste offizielle Besuchergruppe im Proteinzentrum. Die Schulklasse nimmt am Anti-Rauch-Wettbewerb „Be smart, don't start“ der Europäischen Union teil. Als Tumorbiologie weiß Feller, welche Gefahren und Risiken das Rauchen birgt. Er kennt auch die aktuellen Zahlen zum Rauchverhalten von Jugendlichen. Darüber spricht er mit den Schülerinnen und Schülern. Sachsen-Anhalt sei der traurige Spitzenreiter bei jungen Rauchern; etwa ein Drittel aller Männer und Frauen im Alter von 15-24 Jahren greifen regelmäßig zur Zigarette. Der Anteil an Frauen, die während der Schwangerschaft zur Zigarette greifen, steige sogar an. Die Folge seien nicht selten Tumorerkrankungen. Der Forscher Feller konstatiert: „Es gibt zwar einen schnell wachsenden Fundus an Tumormedikamenten, doch diese sind mit starken Nebenwirkungen verbunden.“ Am Ende sei es vor allem die Präventionsarbeit, die wirklich helfen kann. Denn der beste Tumor sei der, der sich erst gar nicht bildet.
Während des Vortrags drängen immer wieder Geräusche durch das angelehnte Fenster in den Raum: Transporter um Transporter werden draußen Kartons und Paletten geliefert – Möbel und Forschungsgeräte für die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Proteinzentrums, die hier in den nächsten Wochen ihre Räume beziehen werden. Bis April soll der größte Teil der insgesamt zwölf Arbeitsgruppen das Gebäude bezogen haben. Künftig werden hier einmal Forscherinnen und Forscher aus den Naturwissenschaftlichen Fakultäten I und II sowie der medizinischen Fakultät gemeinsam an neuen Erkenntnissen in der Proteinforschung arbeiten.
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