„Es geht um Angebote für unsere Studierenden"
Wann beginnt denn nun die Vorlesungszeit an der MLU?
Christian Tietje: So, wie wir es auch auf unserer Website kommunizieren. Mit Hilfe der digitalen Lehre so weit wie möglich am 6. April 2020. Der 20. April, den das Wissenschaftsministerium kommuniziert, bezieht sich auf die Präsenzlehre – also die Vorlesungen und Seminare hier bei uns in der Uni, so wie wir sie kennen. Es ist auch klar, dass das Ministerium hier die groben Linien vorgibt, wir das aber vor Ort selbst gestalten müssen. Und ob der 20. April zu halten ist, ist eine andere Frage und im Moment nicht seriös zu beantworten. Wir sollten jetzt alles daransetzen, Angebote für unsere Studierenden zu schaffen. Das LLZ leistet hier Beachtliches.
Eigentlich gut zu verstehen, was Sie sagen. Was ist denn dann der Grund der Verwirrung? Was ist da los?
Ja, das kann man sich in der Tat fragen. Hier in Halle ist die Situation noch ein Stück weit unübersichtlicher als im Rest des Bundeslands. Erst kam die Allgemeinverfügung der Stadt Halle, die sich auf Veranstaltungen bis zum 27. März bezog, dann die Ankündigung des Wissenschaftsministeriums mit dem „Semesterstart“ am 20. April und dann Verordnungen des Landes. Wir mussten den Lehrbetrieb schnell einstellen und sukzessive klären, was mit Prüfungen und der Lehre ist. Dass da auch noch die Begriffe Semesterstart und Vorlesungszeitbeginn durcheinandergeworfen wurden, war nun auch nicht hilfreich. Es wurde aber dann auch auf Landesebene recht schnell klargestellt: Es geht vor dem 20. April um das Verbot der physischen Präsenz, nicht um eine generelle Absage aller Veranstaltungen und Prüfungen an der MLU.
Es kann also elektronisch am 6. April durchaus losgehen, aber doch sicherlich nicht für alle?
Das bestimmt nicht, weder das LLZ noch die Lehrenden können zaubern. Das ist nicht nur eine Frage der Wünsche und Möglichkeiten, sondern auch der Ressourcen. Es kann also gut sein, dass der eine oder andere schnell Angebote machen kann, das aber woanders länger dauert. Vielleicht legen manche auch erst Ende April oder Anfang Mai los. Es gibt unterschiedliche Fächerkulturen und Voraussetzungen. Es ist doch auch kein Diktum! Es geht hier darum, unseren Studierenden die wichtigsten Angebote zu machen und auch wieder Prüfungen abnehmen zu können.
Nun wird aber deutschlandweit diskutiert, das Sommersemester als „Nichtsemester“ zu werten. Wenn das so kommt, hat das Auswirkungen auf die Planungen bei uns an der MLU?
Nein. Alle sind sich einig, dass auch ein „Nichtsemester“ den Studierenden weiterhin umfassende Möglichkeiten geben soll, Leistungsnachweise zu erlangen und insgesamt akademische Bildung in Anspruch zu nehmen. Es wird daher ja auch von „Kreativsemester“ oder „Optionssemester“ gesprochen.
Möchten Sie Lehrenden und Studierenden noch etwas mit auf den Weg geben?
Ich möchte alle ermutigen, mitzumachen, auch wenn nicht immer alles gleich klappt. In dieser Krise, die wir alle nicht haben kommen sehen, liegt auch eine Riesenchance. Lassen Sie uns gemeinsam die Digitalisierung voranbringen. Und dann wünsche ich uns allen, dass wir möglichst schnell gemeinsam in die Hörsäle zurückkommen können – um den direkten Austausch zu pflegen. Davon lebt unsere Uni!
Das Portal des @LLZ Zentrum für multimediales Lehren und Lernen zum Thema Online-Lehre: https://wiki.llz.uni-halle.de/Portal:Onlinebetrieb
Alle Infos der MLU im Zusammenhang mit dem Corona-Virus: https://www.uni-halle.de/coronavirus/
Kommentare
Rollo am 25.03.2020 16:07
Christian T. - bester Mann!
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