Halle bekommt sein eigenes Studierendenradio

08.02.2018 von Anne Meckling in Campus, Studium und Lehre
Radio von und für Studierende: Beim freien Radiosender „Radio Corax“ können Studierende schon lange die Grundlagen des Radiojournalismus lernen. Vor kurzem hat der Studierendenrat der Uni Halle beschlossen, in Kooperation mit dem Sender ein offizielles Studierendenradio einzurichten. Stella Gebauer, Studentin der Politikwissenschaften und Geschichte sowie Mitglied des Vorstands von Radio Corax, spricht mit "campus halensis" über die Entwicklung und die Hintergründe des Projekts „Studis on Air“.
Bei Radio Corax können Studierende selbst vor dem Mikrofon stehen.
Bei Radio Corax können Studierende selbst vor dem Mikrofon stehen. (Foto: Christopher Hamich)

Was verbirgt sich hinter „Studis on Air“?
Stella Gebauer: Das Projekt „Studis on Air“ existiert schon seit zehn Jahren und ist damit eines der ältesten Projekte hier bei Radio Corax. Die Idee ist, dass Studierende jederzeit die Möglichkeit haben, einzelne Radiobeiträge oder ganze Sendungen zu produzieren und dabei auch fachlich unterstützt werden.

Wie hat sich das Studierendenradio entwickelt?
Entwickelt hat sich das Studierendenradio aus dem Problem heraus, dass jedes Jahr Projektanträge an verschiedene Gremien der Studierendenschaft gestellt werden mussten. Bei sechs Fachschaften und dem Studierendenrat hat es fast immer drei Monate gedauert, bis wir wussten, ob das Projekt weitergeführt werden kann. Damit verbunden waren natürlich Planungsunsicherheit und die Angst, das Projekt nicht weiterführen zu können. Vor drei Jahren ist uns dann mit anderen Studierendenrat-Mitgliedern bewusst geworden, dass das Studierendenradio keinen Projektcharakter mehr hat, sondern schon eine eigene Struktur geworden ist. Analog zur „hastuzeit“ sollte es dann eben nicht nur eine Studierendenschaftszeitschrift geben, sondern auch ein Studierendenradio – finanziert aus dem Semesterbeitrag.

Was ist seit dem 22. Januar anders?
Noch gar nichts. Wir wissen nur, dass wir voraussichtlich ab Oktober fest finanziert werden. Somit können wir bald eine Kampagne starten, die das ganze Projekt größer machen soll und die mehr Studierende einladen soll, Radio zu machen. Bis dahin werden wir weitere Projektanträge stellen müssen, um eine Übergangsfinanzierung zu sichern.

Stella Gebauer
Stella Gebauer (Foto: Christopher Hamich)

Wofür wird das Geld eingesetzt?
Ein kleiner Teilbetrag soll unsere Infrastruktur finanzieren – sprich die Miete sowie die Telefon- und Stromkosten. Der größere Teil ist dafür gedacht, die radiojournalistische Ausbildung der Studierenden zu finanzieren. Das heißt, für die Personen, die schon bei Radio Corax arbeiten, soll es die Möglichkeit geben, sich mehrere Stunden pro Woche den Studierenden zu widmen und die Betreuung zu gewährleisten.

Welche Inhalte und Themen werden gesendet?
Das steht ganz im Interesse der Machenden. Es gibt immer die Möglichkeit, eigene Themen ins Radio einzubringen. Unser Ziel ist es aber auch, die Hochschulpolitik und Studierendenthemen in den Vordergrund zu rücken. So kann zum Beispiel für die Hochschulwahlen geworben werden.

Welche Möglichkeiten haben interessierte Studierende, um mitzuwirken?
Alle Interessierten können sich per E-Mail oder Telefon melden oder einfach in unseren Redaktionsräumen im Unterberg 11 vorbeikommen. Außerdem bieten wir auch explizit einige Einführungsworkshops an, in denen man lernt, wie man Radio macht.

Was und wen soll das Studierendenradio erreichen?
Mir persönlich ist es wichtig, eine Öffentlichkeit für Studierendenthemen herzustellen. Viele wissen nicht oder haben kein Interesse daran, was der Studierendenrat oder die Fachschaften tun – das sieht man auch an der geringen Beteiligung an den Hochschulwahlen. Man könnte dahingehend beispielsweise eine Diskussionsrunde im Radio senden, um mehr Aufmerksamkeit darauf zu lenken.

Welche Verbindung haben der Studierendenrat und das Radio?
Die finanzielle Unterstützung ist immer eine wichtige Sache gewesen, aber auch die inhaltliche Zusammenarbeit über zehn Jahre. Einige Gruppen, wie das alternative Vorlesungsverzeichnis, haben schon immer einen großen Platz bei uns. Ab nächstem Semester wird es dann aber sicher eine noch viel stärkere Vernetzung mit den Aktivitäten den Studierendenrats geben und dadurch hoffentlich auch eine größere Öffentlichkeit für das Studierendenradio.

Weitere Informationen zu Radio Corax und dem Studierendenrat gibt es unter:

http://radiocorax.de/

http://www.stura.uni-halle.de/

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