hastuNEUGIER?

26.02.2015 von Diana Schlinke in Studium und Lehre, Campus
„Halle ist unglaublich voll von Themen und Inspiration“, sagt Julia Plagentz, Lehramtsstudentin und festes Redaktionsmitglied der hastuzeit. Chefredakteurin Johanna Sommer kann dem nur zustimmen. An Themen mangelt es den hastuzeit-Redakteuren bereits seit zehn Jahren nicht. In der Reihe über studentische Gruppen aus Halle stellt Diana Schlinke die Zeitungsmacher vor.
Redakteurin Julia Plagentz und Chefredakteurin Johanna Sommer von der hastuzeit
Redakteurin Julia Plagentz und Chefredakteurin Johanna Sommer von der hastuzeit (Foto: Diana Schlinke)

Die hallische Studierendenschaftszeitschrift hastuzeit wurde 2005 gegründet und wird dieses Jahr ihre Jubiläumsausgabe herausbringen. Die Zeitschrift erscheint dreimal im Semester in einer Auflage von jeweils 4.000 Stück. Die Redaktion trifft sich in der Vorlesungszeit jeden Mittwoch um 19 Uhr im Studierendenrat. Fünf feste Redaktionsmitglieder, die sich langfristig engagieren, sind seit mindestens zwei Jahren dabei. Das Besondere an der hastuzeit ist die Perspektive: es schreiben Studierende für Studierende.

Doch worüber schreiben sie überhaupt? „Über alles, was in irgendeiner Form mit der Uni Halle und mit dem Studentenleben zu tun hat. Was die Studenten im Unialltag und auch in der Freizeit interessiert“, erklärt Julia, Lehramtsstudentin für Englisch und Französisch. Jeder hat seine Schwerpunkte, über die er gern schreibt. Hochschulpolitik ist immer ein großes Thema. Doch die 22-Jährige schreibt besonders gern über Kultur und studentische Projekte: „In Halle gibt es unheimlich viele Initiativen von Studenten, die sich ehrenamtlich engagieren oder die eigene Projekte verfolgen.“

Johanna studiert Theologie und Musikwissenschaften und hat schon über Themen wie das Künstlerhaus oder die schwierige Lage des Multimediazentrums berichtet. Momentan überlegt sie, über den dritten Versuch bei einer Klausur zu schreiben - wie man sich darauf vorbereiten und welche Konsequenzen es geben kann. Sie schreibt aber auch gern „Meckerartikel“. Zum Beispiel gegen Rechtsextremismus, sagt sie.

Es ist diese Mischung, die die hastuzeit ausmacht: Sie soll eine ernste und eine fröhliche Seite haben, einerseits informieren, andererseits unterhalten und so auch ein Stück weit Lebenshilfe für Studierende bieten. Und nicht nur in einer langweiligen Vorlesung unter der Bank durchgeblättert werden.

hastuzeit-Ausgaben damals und heute
hastuzeit-Ausgaben damals und heute (Foto: Diana Schlinke)

Die Themen finden sich ganz einfach: „Mit offenen Augen durchs Leben gehen“, sagt Julia. Und Johanna fügt hinzu: „Wir gucken, ob es eine schöne Veranstaltung gibt. Das kann eine Vorlesung an der Uni sein, das kann ein Theaterstück sein oder wir schreiben über ein spannendes Buch. Eine Comic-Rezension haben wir neuerdings auch dabei. Wir finden immer was.“ Julia erklärt, sie finde an der hastuzeit besonders toll, dass man nicht nur Studierende verschiedener Fachgebiete kennenlerne, die man sonst nicht treffen würde, man lerne auch unheimlich viel über die Stadt selbst, über Stadtgeschichte und aktuelle Geschehnisse. „Allein deshalb würde ich nicht darauf verzichten wollen, für die hastuzeit zu schreiben.“

Neue feste Redakteure und auch Layouter sind jederzeit gern gesehen. Immer willkommen sind zudem freie Mitarbeiter. Manche schreiben zwar nur einen einzigen Gastbeitrag, aber auch darüber seien sie sehr froh, meint Julia. Bei der hastuzeit kann man außerdem ein ASQ absolvieren. Die ASQler arbeiten für ein Semester, also an drei Ausgaben, mit. Manche bleiben danach sogar. Johanna erzählt, sowohl die freien Mitarbeiter als auch die ASQler kämen meist schon mit einer Idee: „Bei den ASQlern ist es zu 98 Prozent so, die haben schon längst ein Thema im Kopf und wissen auch, was sie interessiert und worüber sie schreiben wollen.“ Jedes Semester werden zehn bis zwölf ASQler aufgenommen. Zu Beginn gibt es stets einen Workshop, um ihnen die wichtigsten journalistischen Grundlagen zu vermitteln.

Journalistische Vorerfahrungen braucht niemand – weder als ASQler noch als Redakteur. Wichtig seien nur Freude am Schreiben und Neugier. „Immer schön neugierig bleiben!“, bringt es Johanna auf den Punkt.

Teil 1 der Serie: malTHEanders

Teil 3 der Serie: SFi

Teil 4 der Serie: que(e)er_einsteigen

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