Hunderte demonstrieren gegen Kürzungen im Bildungsbereich
„Wir wollen lernen! Wir wollen lernen“, ruft eine Gruppe von etwa 15 Grundschülern lautstark und hält Schilder in die Luft, in denen in bunten Buchstaben genau dieser Spruch steht. Trotz andauerndem Regen haben sich mehrere hundert Demonstranten auf dem halleschen Marktplatz versammelt, um gegen die Unterfinanzierung und geplante Kürzungen an Hochschulen und Schulen in Sachsen-Anhalt zu protestieren. Das Aktionsbündnis „MLU – Perspektiven gestalten!“ hatte gemeinsam mit dem Stadtelternrat Halle-Saale, dem Kreiselternrat Saalekreis und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zu der Demonstration aufgerufen.
Während der Kundgebung auf dem Marktplatz kritisierte Clemens Wagner, einer der Sprecher des Bündnisses, die gegenwärtige Bildungspolitik der Landesregierung. Sowohl an den Schulen als auch an den Hochschulen im Land habe man mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen. An der Uni Halle etwa seien ab 2020 weitere Einsparungen durch das Land in Millionenhöhe geplant. Die Folgen dieser Kürzungen würden vor allem die Studierenden zu spüren bekommen, zum Beispiel durch überfüllte Seminare und zu wenig Lehrpersonal.
Auch die Schulen in Sachsen-Anhalt hätten derzeit mit massiven Problemen zu kämpfen, pflichtete GEW-Landesvorsitzender Thomas Lippmann bei. Zahlreiche Schulen könnten seit Beginn des neuen Schuljahres nicht alle Unterrichtsstunden mit Lehrern besetzen. Aus diesem Grund würde an sehr vielen Schulen in Sachsen-Anhalt seit mehreren Wochen der Unterricht regelmäßig ausfallen.
Zum Abschluss ihrer Redebeiträge verwiesen beide Sprecher auf die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. Dann hätte man die Chance, für eine andere Politik im Land zu stimmen.