Improvisation ist alles: „Händels Harlekine“ feiern

05.04.2023 von Katrin Löwe in Varia, Studium und Lehre
Sie verbinden traditionelles Improvisationstheater mit verschiedensten Formen der Musik – vom volkstümlichen Lied bis zu Oper und Hip-Hop: Am 15. April begehen „Händels Harlekine“ an der Uni Halle mit einer Jubiläumsshow ihr zehnjähriges Bestehen. Im Interview zieht Leiterin Uta Lesch Bilanz und erklärt, warum es bald wieder mehr Shows geben soll.
Händels Harlekine bei einem Auftritt 2016
Händels Harlekine bei einem Auftritt 2016 (Foto: Uwe Fährmann)

Wie sind „Händels Harlekine“ entstanden – und wie kam es zu dem Namen?
Uta Lesch: Ich bin seit 1988 Lehrkraft für Gesang und musikpädagogische Projektarbeit am heutigen Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften. 2013 habe ich zum ersten Mal wahlobligatorisch einen Grundkurs „Improvisationstheater mit Musik“ angeboten. Noch im gleichen Jahr hat sich daraus unter den improbegeisterten Lehramts- und Gesangsstudierenden ein festes Ensemble gebildet, „Händels Harlekine“. Der Name hat mit unserem Domizil im Händelhaus-Karree und der Nähe zum Händelhaus zu tun – und Harlekine, die verbreiten eben Heiterkeit, etwas, das wir auch tun möchten. Der Grundkurs im Studium findet übrigens bis heute regelmäßig statt, das Ensemble unterstützt ihn unter anderem bei Workshops und findet seinen Nachwuchs in besonders talentierten Improspielerinnen und -spielern des Grundkurses, die manchmal auch aus anderen Instituten der Universität kommen.

Uta Lesch
Uta Lesch (Foto: Marie Lesch)

Wenn Sie nach zehn Jahren Bilanz ziehen, wie sieht die aus?
Bis heute haben schon mehr als 40 Studentinnen und Studenten bei den Harlekinen mitgespielt. Geleitet wird die Gruppe von mir. Eine Zeit lang hatten das mit Juliane Hacke und Michael Mühmelt auch zwei Musikstudierende übernommen – beide setzen inzwischen Improtheater erfolgreich als Musikpädagogen in ihren Gymnasien ein.

In den zehn Jahren haben wir mehr als 80 öffentliche Shows auf verschiedensten Bühnen gestaltet, in Konzertsälen, kleinen Theatern oder Kirchen in Halle und in der Region – und natürlich auch an der Universität. Auf der Studiobühne der Abteilung Musikpädagogik finden drei-bis viermal im Semester Shows statt, außerdem treten wir zum Beispiel zur Langen Nacht der Wissenschaften oder am Hochschulinformationstag auf.

Sie arbeiten auch direkt mit Schulen …
Ja. Es gab mehrere gemeinsame Workshops und Shows mit festen Schülertheatergruppen, zum Beispiel in Grimma oder beim 1. Improfestival in Eisleben. Mit dem Landesgymnasium für Musik Wernigerode und dem St. Augustin-Gymnasium Grimma gibt es seit Jahren eine regelmäßige Zusammenarbeit. In Grimma werden wir im Oktober eine gemeinsame Show mit der Schülergruppe „ImPro“ unter Leitung von Ursula Rüdiger gestalten. Unsere künftigen Musikpädagogen wollen die Begeisterung für Improvisationstheater auch an die Schulen tragen.

Am Samstag, 15. April, feiern Sie das zehnjährige Bestehen des Ensembles und des Kurses in der Lehramtsausbildung – in welcher Form? Und wie soll es weitergehen?
Am Vorabend gibt es ein Treffen, einen Kennenlern-Termin für aktuelle und ehemalige Mitglieder. Am Samstagnachmittag werden Ehemalige in einer Veranstaltung über Erfahrungen berichten, die sie selbst mit Improtheater in Schulen gemacht haben. Und am Abend findet unsere Jubiläumsshow statt, ebenfalls mit einigen früheren Mitgliedern. Der Eintritt ist frei, aber da wir nur 90 Plätze in der Studiobühne haben, empfehle ich, rechtzeitig zu kommen.

Was unsere weiteren Pläne angeht: Die Gruppe ist größer geworden, weil durch die Corona-Pandemie manche Studierende länger an der Uni sind. Aktuell hat sie zehn Mitglieder, vier neue kommen nach der Jubiläumsshow dazu – sie müssen wir erst einmal integrieren. Das ist eine Herausforderung, weil in vielen Improformaten nur drei bis vier Personen auf der Bühne stehen, aber natürlich alle spielen möchten. Und: Wir wollen insgesamt auch wieder mehr Shows außerhalb der Universität spielen, da war durch Corona manches weggebrochen. Wir möchten damit Improtheater mit Gesang in verschiedensten Stilen vielen Menschen nahebringen als eine ganz besondere Form, die mehrere Künste in sich vereint. Es ist improvisiertes Musiktheater, das berührt und erheitert und das das Publikum als einen aktiven Teil der Show immer mit einbezieht.

10 Jahre Händels Harlekine
Samstag, 15. April 2023, 19.30 - 22 Uhr
Studiobühne, Haus 2, Kleine Marktstraße 7, 06108 Halle


Einen Eindruck von bisherigen Shows vermitteln auch Videos auf der Facebookseite des Ensembles.

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Musikpädagogik

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