Kreislaufwirtschaft und Lieferketten: Kantorowitsch-Preise vergeben
Sebastian Rhein erhielt den mit 1.500 Euro dotierten Preis für seine Dissertation „On the way towards a circular economy? An empirical analysis of consumer and corporate attitudes regarding a sustainable use of plastic packaging”.
Die Arbeit analysiere die Strategien und Denkweisen von Unternehmen, Verbrauchern und der Politik im Hinblick auf eine nachhaltige Verwendung von Kunststoffverpackungen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft, so Rhein. Zu den zentralen Erkenntnissen gehöre, dass Unternehmen und Verbraucher Recycling als Lösung des durch Plastik verursachten Umweltproblems ansehen. „Dies mildert jedoch nur die Auswirkungen ab, verhindert aber nicht die Ursachen, die besonders in der anhaltenden Verwendung von Einwegverpackungen liegen.“
Sebastian Rhein hat Volkswirtschaftslehre an der MLU studiert und wurde hier 2022 promoviert. Derzeit ist bei der „DFGE - Institute for Energy, Ecology and Economy“ tätig, einem Spin-Off der Technischen Universität München, das sich mit Fragen zur ökologischen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, internationalen Normen, ESG-Themen und Klimaschutz befasst.
Ebenfalls mit einem Forschungspreis ausgezeichnet wurde Olga Valeryevna Fedorova für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Ein Koordinationsmechanismus zur Abstimmung von Zykluszeiten und Losgrößen in einer dreistufigen Supply chain“. Deren Ziel war es, Produktionsprozesse sowie Material- und Güterflüsse von Akteuren in einer Lieferkette so miteinander zu koordinieren und zu verknüpfen, dass die Gesamtkosten minimiert werden und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Lieferkette gestärkt wird. Dafür hat die Preisträgerin ein bestehendes Modell erweitert. Hintergrund ist laut Fedorova, dass heute nicht einzelne, autonome Unternehmen miteinander konkurrieren, sondern ganze Lieferketten. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre ist sie derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Produktion und Logistik bei Prof. Dr. Christian Bierwirth tätig. Ihr Preis war mit 750 Euro dotiert.
Das ifu vergibt seit dem Jahr 2000 jährlich den Kantorowitsch-Forschungspreis im Gedenken an den russischen Nobelpreisträger und Ehrendoktor der Universität Leonid Witaljewitsch Kantorowitsch. Die Preisgelder stammen aus Erträgen der Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang-Lassmann-Stiftung und ergänzend von Sponsoren.