„Wir wissen das zu schätzen, was Sie hier geleistet haben.“ Prof. Dr. Georg Maas, Direktor des Zentrums für Lehrer*innenbildung (ZLB), betonte in seinen einführenden Worten das Besondere der Situation und zog eine positive Bilanz des Programms und der ersten Runde. Die Aula und der Rahmen seien bewusst so feierlich gewählt worden. Auch Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker, die persönlich die Zertifikate des Landesprüfungsamts übergab, zollte Respekt: „Das ist heute auch für uns eine besondere Veranstaltung für eine besondere Gruppe von Absolventinnen und Absolventen unserer Universität – die ersten, die das Programm für Lehrkräfte im Seiteneinstieg gemeistert haben. Sie mussten Beruf, Studium und Familie unter einen Hut bringen. Darauf, dass Sie diese Mehrbelastung erfolgreich gemeistert haben, können Sie mit Recht stolz sein. Und wir sind es mit Ihnen.“

Und einfach war es tatsächlich nicht immer im Seiteneinstiegs-Programm. Weder für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZLB noch für die Studierenden im Zertifikatskurs Deutsch und Englisch. Gesellschaftlich gebraucht, politisch gewollt und 2020 schnell geschaffen, musste das Programm an vielen Stellen den Alltagstest bestehen – auch und insbesondere in der Corona-Pandemie, die alles noch einmal veränderte.  Auch das klang in den Grußworten der Rektorin an, aber auch in den beiden Redebeiträgen der Absolventen. Astrid Ledebuhr (Englisch an Gymnasien) hätte sich mehr Klarheit gewünscht, auch in Bezug auf den Arbeitsaufwand: „Dass der erste Durchgang etwas holprig war, ist verständlich“, aber aus der großen Belastung sei oft eine Überlastung geworden – für die Unterrichtsvorbereitungen im Alltag in den Schulen und für die Familien. „Ein zweiter Studientag in der Woche oder ein Semester mehr Zeit“ wären nötig. Vieles habe sie gelernt, viele gute Erfahrungen gemacht und tolle Menschen kennengelernt. Aber ob sie den Weg noch einmal gehen würde? Astrid Ledebuhr blieb skeptisch. Mit ähnlichen Worten und Kritik äußerte sich auch Nils Kettmann (Deutsch an Sekundarschulen). Schließlich hielt aber auch er fest: „Wir können stolz sein auf das, was wir geleistet haben!“