Lutherurkunden, Sektlaune und Aufforderung zum Tanz

15.01.2013 von Corinna Bertz, Ute Olbertz und Christina Naumann in Varia
Mit drei gelungenen Veranstaltungen begrüßte die Universität am Freitag, 11. Januar 2013, gebührend das neue Jahr. Einige Impressionen von der feierlichen Übergabe der Promotions- und Habilitationsurkunden, vom Neujahrsempfang und vom Neujahrskonzert präsentiert scientia halensis in Wort und Bild(ergalerie).
Die Halloren überreichten dem Rektor die traditionellen Neujahrsgeschenke.
Die Halloren überreichten dem Rektor die traditionellen Neujahrsgeschenke. (Foto: Michael Deutsch)

Amo-Preis und Lutherurkunden

Am frühen Nachmittag begrüßte Rektor Udo Sträter zunächst 45 Absolventen der Universität, die seit dem Sommer 2012 ihre Promotion oder Habilitation erfolgreich abgeschlossen haben. „Der Doktortitel ist Ihr Ausweis dafür, dass Sie wissenschaftlich arbeiten können“, sagte der Rektor in der Aula. Neun Lutherurkunden konnte er an Absolventen mit der Bestnote „summa cum laude“ überreichen. Universitätsorganist Prof. Dr. Wolfgang Kupke begleitete die Feierstunde an der restaurierten Sauer-Orgel.

In ihrem Festvortrag sprach Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Leopoldina-Generalsekretärin und Kuratoriumsvorsitzende der Universität, anschließend über „Wissenschaft und Verantwortung“. Welche Verantwortung die Wissenschaft für die Gesellschaft hat und wo die Grenzen der Wissenschaftsfreiheit liegen, verdeutlichte sie anhand von aktuellen Beispielen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde Yassine Labidi für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen mit dem Anton-Wilhelm Amo-Preis geehrt. Der Diplom-Kauffmann aus Marokko hatte sein Studium an der Martin-Luther-Universität als einer der Jahrgangsbesten abgeschlossen und wird nun am Lehrstuhl „Finanzierung und Banken“ promoviert.

Positive Bilanz und erfreute Gäste

Gäste in Sektlaune stellten sich zum traditionellen Neujahrsempfang der MLU ein: Rund 200 Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft kamen in den Hallischen Saal der Burse zur Tulpe, unter ihnen Sachsen-Anhalts Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Rainer Robra, Wirtschaftsstaatssekretär Marco Tullner, zahlreiche Landtagsabgeordnete, Halles OB Bernd Wiegand und seine Amtsvorgängerin Dagmar Szabados sowie Stadtmarketing-Chef Stefan Voss. Auch die Rektoren der Universitäten Leipzig, Jena und Magdeburg sowie die Alt-Rektoren der MLU nahmen an diesem Ereignis teil.

„Das neue Jahr lachte bereits über die Kurzatmigkeit des Maya-Kalenders“, sagte MLU-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter und gab in seiner kurzweiligen und dennoch nachdenklich stimmenden Neujahrsansprache einen Rückblick auf Erfolge und besondere Ereignisse des Jahres 2012 an der Universität. Bei seinem Ausblick in die Zukunft wies er auf die Fortsetzung der Profildebatte hin und sagte angesichts des bestehenden Haushalsdefizits „Auf einer Glatze lässt sich keine Locke drehen.“

„Wir müssen klar definieren, wer wir sind und was wir wollen“, so der Rektor. Dabei äußerte er aber auch die Hoffnung, dass sich der Bund künftig an einzelnen Projekten stärker beteiligt. Das kommende Jahr werde ein Jahr mit entscheidenden Weichenstellungen sein, erklärte er. Zur „Stärkung“ überbrachten Mitglieder der Salzwirkerbrüderschaft im Thale zu Halle – wie in jedem Jahr – dem Rektor ihr Neujahrsgeschenk: Schlackwurst und Soleier.

Zum Empfang gehörte auch die Präsentation des nunmehr dritten Jahresmagazins 2012 der Universität, das bedeutende Forschungsergebnisse und Entwicklungen des zurückliegenden Jahres in journalistisch aufbereiteten Beiträgen enthält. Als letzter „Tagesordnungspunkt“ lockten Sekt und das vom Studentenwerk ausgerichtete Büfett in der „Tulpe“ ins Erdgeschoss. Angeregt unterhielten sich die Gäste, tauschten Neuigkeiten aus und genossen den Abend.

Raumfüllende Klänge in der Aula

Auch dieses Jahr begeisterte das Neujahrskonzert der Universität die Gäste in der Aula des Löwengebäudes. Das Orchester erfreute das Publikum mit Werken von Haydn, Mozart und Brahms. Der charmant-jugendhafte Johannes Köhler von der Hochschule für Musik „Franz-Liszt“ aus Weimar entlockte dem Akademischen Orchester Klänge mit beeindruckender Dynamik, obwohl das Ensemble seine Arbeit des Semesters unter Leitung von Matthias Erben vorstellte.

Haydns Sinfonie Nr. 104 „London“ stellte einen abwechslungsreichen schwungvollen Jahresauftakt dar und es brandete heftiger Applaus auf. Ein „zusammengeschmolzenes“ Ensemble gab im zweiten Teil des Konzerts Harmoniemusik, die im 18./19. Jahrhundert verbreitet war, zum Besten. Das Bläserensemble, bestehend aus fünf Solistinnen und einem einzigen Herrn aus Tokio, spielte aus Mozarts Zauberflöte „Zum Leiden bin ich auserkoren“. Das ohnehin schon begeisterte Publikum heizte Matthias Erben mit den Worten an: „Es darf getanzt werden auf der Mittelbühne! Achten Sie auf die Schrittfolge.“ Zum Mitmachen bewegt setzten einige Besucher diese Aufforderung auch um, indem sie den Takt mitklopften.

Den Abschluss bildeten Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a von Brahms. Das wieder vollständige Orchester spielte das wohl abwechslungsreichste Stück des Abends und gipfelte im dramatischen Finale des Ungarischen Tanzes Nr. 5. Mit raumfüllenden Klängen entließ der Dirigent das begeisterte Publikum in den Abend.

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