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04.07.2024 von Tom Leonhardt in Im Fokus, Studium und Lehre
Das Ergänzungsstudium „Medienbildung“ bereitet angehende Lehrerinnen und Lehrer auf die medialen Herausforderungen in den Klassenzimmern der Gegenwart und Zukunft vor.
Der Ergänzungsstudiengang Medienbildung befähigt Lehrkräfte, ihre Schülerinnen und Schüler im Umgang mit modernen Medien zu unterstützen.
Der Ergänzungsstudiengang Medienbildung befähigt Lehrkräfte, ihre Schülerinnen und Schüler im Umgang mit modernen Medien zu unterstützen. (Foto: pixabay)

Was macht gute Lernvideos aus? Wie lassen sich Fake News erkennen? Und wie können Schülerinnen und Schüler beim Umgang mit modernen Medien begleitet und unterstützt werden? Mit diesen und vielen weiteren Fragen befasst sich der Ergänzungsstudiengang „Medienbildung“ der MLU. Jährlich können 20 Studierende aller Fächer und Schulformen den viersemestrigen Studiengang belegen, den sie zusätzlich zu ihrem Lehramtsstudium absolvieren. 2019 ist das Angebot erstmals als Pilotprojekt gestartet, 2021 wurde es verstetigt. Die Studierenden erhalten in sieben Modulen einen fundierten Überblick über Fragen des Medienrechts, der Medienanalyse und -produktion, zu den Grundlagen der Informatik und der Informationsdidaktik, aber auch zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen: Wofür interessieren sich Kinder und Jugendliche, wie sieht ihr Medien-Alltag aus? Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf audiovisuellen Medien und Netzkultur. Die Studierenden lernen darüber hinaus zum Beispiel den Einsatz konkreter Audio- und Videoschnittsoftware kennen und erstellen eine eigene Website.

 „Es geht um die Frage: Was macht gute Medieninhalte sowohl ästhetisch als auch inhaltlich aus?“, fasst Prof. Dr. Susanne Vollberg von der Abteilung Medien- und Kommunikationswissenschaft zusammen, an der der Studiengang angesiedelt ist. Betrieben wird er in Kooperation mit dem Team um Prof. Dr. Matthias Ballod, Professur für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, dem Juristischen Bereich, dem Institut für Informatik, dem Institut für Pädagogik sowie in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrer*innenbildung. Darüber hinaus sollen die Studierenden auch verstehen, welche Folgen Medienkonsum für Menschen hat.

Diese Mischung soll den Absolventinnen und Absolventen des Ergänzungsstudiums nicht nur dabei helfen, gute Medienangebote für ihr Fach auszuwählen und womöglich zu entwickeln – ein eigenständiges Unterrichtsfach „Medien“ gibt es nur selten. Oftmals würden die Lehrkräfte auch als Medienansprechpersonen in ihren Schulen agieren, berichtet Vollberg. Zusätzlich gehe es darum, Schülerinnen und Schülern eine kritische Medienkompetenz zu vermitteln. „In Filmen, Posts und anderen Medienbeiträgen werden zum Beispiel traditionelle Rollenbilder von Männern und Frauen vermittelt. Schülerinnen und Schüler sollten lernen, diese zu erkennen und zu hinterfragen“, sagt Vollberg. Nicht zuletzt sensibilisieren die Inhalte die Studierenden für Medieninhalte und -phänomene, mit denen ihre künftigen Schülerinnen und Schüler konfrontiert sind. Das kann etwa Cybermobbing sein. In diesen Fällen kommt auch Lehrerinnen und Lehrern eine besondere Verantwortung zu, auf die sie vorbereitet sein müssen.

Abgeschlossen wird das Studium mit einem Praxisprojekt, in dem die Studierenden das erlernte Wissen in einem Format ihrer Wahl anwenden sollen: von Filmen über Websites bis hin zu Lernspielen „Das Besondere an den Projekten ist, dass sie konkret für das jeweilige Fach entwickelt werden und anschließend im Unterricht zum Einsatz kommen können“, sagt Vollberg.

„Es gibt Überlegungen, zumindest einen kleinen Teil des Ergänzungsstudiengangs in das grundständige Lehramtsstudium zu integrieren“, sagt Dr. Claudia Hartling, kommissarische Geschäftsführerin des ZLB. Die Inhalte könnten auch als Weiterbildungen für Lehrkräfte aufbereitet werden, die bereits in den Schulen sind.

 

Eine Übersicht der bisherigen Praxisprojekte findet sich hier: https://mlu.de/exv62

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