Musikseminar beim Prinzen
Trotz des frühen Starts um 8:15 Uhr war der Seminarraum im Händelhaus-Karree fast vollständig besetzt. Die Lehramtsstudierenden wollten Prinzen-Frontmann Tobias Künzel nicht verpassen. Der Komponist und Sänger berichtete über seine Leidenschaft, die Musicals. Diese haben ihn seit seiner Kindheit beim Leipziger Thomanerchor fasziniert und somit war es nur folgerichtig, dass er irgendwann mal selbst ein Musical auf die Beine stellt. Nach „Comeback! Das Karl-Marx-Musical“, das 2013 in Plauen uraufgeführt wurde, wagte sich der gebürtige Leipziger an ein englischsprachiges Stück: Copperfield, nach Charles Dickens. Wie in einem „Making of“ zeigte Künzel den Entstehungsprozess des Musicals mithilfe von Videos der Proben, Workshops mit den Künstlern und des kreativen Schaffensprozesses. Komponiert hat er zum Beispiel auch während einer Tour mit den Prinzen im Hotelzimmer. Das sei für die Zimmernachbarn bestimmt ein Erlebnis gewesen, scherzte Künzel.
„Für die Studierenden ist es ein willkommener Perspektivwechsel, aus erster Hand zu erfahren, wie viel Arbeit hinter einem Musical steckt“, erklärte Georg Maas. In seinem Seminar lernten die angehenden Musiklehrerinnen und -lehrer eine Vielzahl von Musicals kennen und wie man diese im Unterricht einsetzen kann. Maas verbindet damit auch die Hoffnung, dass einige der Studierenden später selbst Musicals an ihren Schulen aufführen. „Musicals haben für Schulen natürlich immer eine positive Außenwirkung und das wollen wir auch hier im Seminar vermitteln“, so Maas.