Neue Uni-Senatoren: Paolo Fornara
Was wollen Sie als Senator bewirken?
Paolo Fornara: Als neugewählter Senator möchte ich nach vierzehnjähriger Tätigkeit an der Alma mater halensis gerne meinen Beitrag dazu leisten, unsere Universität mit den in dieser Zeit gesammelten Erfahrungen auf organisatorischer, administrativer, logistischer, akademischer und wissenschaftlicher Ebene zu unterstützen. Die Universität steuert auf schwere Zeiten zu, die überproportional stark von wirtschaftlichen Zwängen geprägt sind, so dass die ureigenen Aufgaben einer Universität zeitweilig in Frage gestellt werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Einschnitte bzw. einschneidende Maßnahmen nicht gänzlich ausbleiben können. Ich würde mich aber freuen, wenn ich im Senat diese Situation konstruktiv auch vor dem Hintergrund meiner eigenen Tätigkeit auf dem ähnlichen Weg, den die Medizinische Fakultät schon eingeschlagen hat und derzeit durchläuft, begleiten kann.
Neben dem großen Thema der Hochschulstrukturentwicklung: Welche weiteren Themen sehen Sie für den Senat als die aktuell wichtigsten an?
Ich denke, dass die Kooperation mit der Stadt zwingend optimiert werden muss, da man zu oft das Gefühl hat, dass Stadt und Universität zwar „miteinander möchten“, aber irgendwie doch „nicht können“. Sicherlich profitiert Halle, eine Stadt in der Industrie, Großhandel und Tourismus eher unterrepräsentiert sind, von ihrer Universität, diese braucht aber wiederum die bedingungslose Unterstützung der Stadt, um sich entsprechend weiter entwickeln zu können und insbesondere ihrer Rolle gerecht zu werden.
Welchen Gestaltungsspielraum sehen Sie für die Universität und den Senat bei der Verhandlung der Zielvereinbarungen mit dem Land?
Ich sehe einen engen Spielraum, da die Positionen in weiten Teilen nicht vereinbar sind. Ich denke aber doch, dass es möglich sein kann, die interdisziplinäre Kooperation zwischen Fakultäten zu stärken, um so fach- und disziplinübergreifende Kooperationen einzugehen die möglichweise nicht nur eine qualitative Bereicherung darstellen, sondern durch Optimierung von Abläufen, Prozessen und Strukturen zu einer Kostenreduktion führen. Auch Universitäten können sich nicht gänzlich von ökonomischen und politischen Zwängen befreien, die Kunst besteht darin das Beste daraus zu machen, d. h. an der einen oder anderen Stelle sinnvolle Ansätze auszubauen. So sind solche a prima vista aussichtslose Situationen oft ganz hilfreich, da sie uns zwingen nach Lösungen zu suchen, die sich dann als durchaus brauchbar oder gar vorteilhaft darstellen. In vielen Fällen hat sich gezeigt, dass eine aus der Not geborene Lösung einer eigenen Dynamik unterliegt, die letztlich nicht nur Nachteile mit sich bringt.
Ebenfalls neu im Senat sind:
Dr. Stephanie Malek Johannes Gallon Prof. Dr. Christian Tietje Brigitte Zimmermann