Neuer Bibliotheksbereich für Kinder- und Jugendliteratur soll Leselust wecken
Anstelle von hohen Bücherregalen und funktionalen Arbeitstischen erwartet die Bibliotheksbesucher im Obergeschoss der Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften ein gemütlicher, mit farbigen Sesseln, Sitzhockern, Couchtischen und Grünpflanzen ausgestatteter Lese- und Arbeitsbereich. Eine lange „Lese-Theke“ trennt den neu gestalteten Bereich vom Rest der Bibliothek. Da er ein wenig abseits liegt, ist er auch für Studierende mit Kind zum gemeinsamen Schmökern geeignet.
„Hier wird sichtbar, dass sich die Kinder- und Jugendliteratur von der Fachliteratur unserer Bibliothek deutlich abhebt und etwas Besonderes ist“, sagt Prof. Dr. Michael Ritter, Leiter des Arbeitsbereichs Deutsch am Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik. Gemeinsam mit dem Fachreferenten der Zweigbibliothek Götz-Olaf Wolff hatte er das Konzept erarbeitet.
„Wir wollten einen Ort schaffen, der die Studierenden dazu einlädt, durch die Regale zu stöbern und selbst Bücher zu entdecken“, so Ritter. Es sei wichtig, dass sie mit dieser Literatur ihre eigenen Leseerfahrungen machen. „Als angehende Lehrerinnen und Lehrer werden sie später einmal selbst Lesevorbilder für ihre Schüler sein“, betont der Professor für Grundschuldidaktik Deutsch und Ästhetische Bildung.
Nicht allen Studierenden falle es leicht, einen eigenen Zugang zu Kinder- und Jugendbüchern zu finden. Das will Michael Ritter ändern: „Die Grundschuldidaktik hat an der Uni Halle einen sehr starken literarischen Schwerpunkt, insbesondere durch die Arbeit meiner Vorgängerin Prof. Dr. Eva Maria Kohl. Diese Tradition setzen wir auch mit dem geschaffenen Sammlungsbereich fort.“ Finanziert wurde er zum Großteil aus Berufungsmitteln von Michael Ritter sowie aus Hochschulpaktmitteln.
Auch Altbestände wie Kinder- und Jugendbuchliteratur aus der DDR können nun wieder umfangreich an einem Standort präsentiert werden. „Für die Forschung ist diese Literatur extrem interessant, denn sie lässt sich als einzige deutschsprachige Literatur historisch eindeutig abgrenzen. An ihr kann man das Ideal, aber auch die Bearbeitung des Scheiterns einer Gesellschaftsutopie studieren“, erklärt Michael Ritter.
Neuer Name für das Archiv für Kindertexte und Ausstellungseröffnung
Zur Langen Nacht der Wissenschaften am Freitag, 23. Juni, wird das Archiv für Kindertexte im Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik offiziell in „Archiv für Kindertexte Eva Maria Kohl“ umbenannt. Das Archiv umfasst eine deutschlandweit einzigartige Sammlung von über 120.000 Kindertexten, die in den letzten einhundert Jahren entstanden sind. Es wurde 2000 von der Professorin für Grundschuldidaktik Dr. Eva Maria Kohl als interdisziplinäre Forschungsstelle gegründe. Seit 2009 gehört es als Sondersammlung zur Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB). Im Anschluss der feierlichen Namensgebung wird eine Ausstellung eröffnet, die ausgewählte Texte aus den Sammelbeständen zeigt.
Die Veranstaltung findet am 23. Juni von 17 bis 19 Uhr im 2. Obergeschoss von Haus 31 am Campus Franckesche Stiftungen statt. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen. Kinder können mitgebracht werden. Im Haus finden im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften weitere Angebote statt.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Ritter
Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik
Tel.: +49 345 55-23905
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