Neujahrsempfang 2016: Premiere in der Harzmensa
Aus Platzgründen habe man sich für den Ortswechsel – vom kleineren Hallischen Saal in die Harzmensa – entschieden, erklärte Sträter zu Beginn seiner Neujahrsrede. Während die Besucher in den vergangenen Jahren oft eng zusammen stehen mussten, bot der größte Saal in der Mensa mehr Raum und Sitzplätze. Neben den beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby und Dr. Petra Sitte konnte der Rektor auch die Kanzlerin der Universität Leipzig Prof. Dr. Birgit Dräger, den Rektor der Universität Jena Prof. Dr. Walter Rosenthal sowie den Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz zum Empfang begrüßen.
Zur „kontemplativen Vorbereitung auf das Buffet“ ließ Sträter die Uni-Ereignisse 2015 in seiner Rede Revue passieren. Die Eröffnung des Steintor-Campus, der Amtsantritt von drei neuen Rektoratsmitgliedern sowie zahlreiche Förder-Erfolge haben das Jahr geprägt – zu letzteren gehörte die dritte Humboldt-Professur in Folge, ein neues Graduiertenkolleg in der Medizin sowie zwei Sonderforschungsbereiche, deren Förderung verlängert wurde. Beeindruckende Erfolge, die Sträter im Wahljahr 2016 sogleich mit einer Forderung verband: „Wenn Sachsen-Anhalt in der Forschung dieses Niveau halten will, dann brauchen wir einen neuen Finanzierungspakt für Forschung und Investition.“
Auch auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen ging der Rektor ein und sprach sich insbesondere gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit aus. „Eine Universität sollte ein Ort sein, der durch Vernunft und gegenseitigen Respekt geprägt ist.“ Insbesondere auch dank der Initiative von Studierenden sei 2015 eine Reihe von Angeboten für Flüchtlinge und die Flüchtlings-Arbeit geschaffen worden. Zudem habe die Universität zwei Millionen Euro erhalten, um mit dem Projekt „Kasuistische Lehrerbildung für inklusiven Unterricht“ die Lehramtsausbildung im Bereich Inklusion zu verbessern – im Zuge dessen das Ergänzungsfach „Deutsch als Zweitsprache“ für Lehramtsstudierende eingeführt werden soll.
In der Debatte um Flüchtlinge und neue Formen des Populismus sei die Wissenschaft gefragt, so der Rektor: „Zu einer Diskussionskultur gehört der saubere Umgang mit Sprache, mit Begriffen und deren Geschichte“, so der Kirchenhistoriker, der in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Universität Halle verwies: „In Deutschland hat die Wissenschaft des christlichen Orients nur noch eine Professur – und zwar in Halle, an einer Universität, an der zu Christentum, Judentum und Islam geforscht wird. Wünschen Sie uns deshalb Erfolg für die kommenden Jahre – es wird unser gemeinsamer Erfolg sein“, schloss Sträter, bevor er die traditionellen Neujahrsgeschenke der Halloren-Salzwirkerbrüderschaft entgegen nahm. „Viele wache Geister und sprudelnde Forschungsgelder“ wünschten die Halloren dem Rektor beim Überreichen von Schlackwurst und Soleiern.
Dann öffnete sich die Bühne für die elf Schauspieler des Studententheaters Halle unter Leitung von Tom Wolter. Eigens für diesen Abend hatten sie, ausgestattet unter anderen mit Cello, Saxophon und einer improvisierten Fantasiesprache, in Anlehungs an Arthur Schnitzlers „Der Reigen“ ein kurzes Stück zum Thema Wünsche entwickelt. Im Anschluss begrüßte Dr. Ralf-Torsten Speler, Präsident der Vereinigung der Freunde und Förderer e.V., die Gäste und überbrachte unter anderem die Grüße seines Vorgängers Dr. Wolfgang Röller und des ehemaligen halleschen Oberbürgermeisters Klaus-Peter Rauen. Zwei Lehramtsstudierende sorgten mit einer Mischung aus aktuellen Songs und bekannten Klassikern für den musikalischen Rahmen.
Das universitäre Unterhaltungsprogramm wurde am Abend gleich mit zwei weiteren Angeboten fortgesetzt: Im Steintor-Varieté hatte das Universitätssportzentrum zum 20. Mal zum Winterball eingeladen. In der Aula im Löwengebäude begeisterte das Orchester der Medizinischen Fakultät unter der Leitung von Dr. Volker Thäle mit Werken von Jean-Baptiste Lully, Joseph Haydn, Franz Schubert und Edward Elgar.