Plaudern über Gott und die Welt - und die Wissenschaft
Ein „Evangelischer Salon“ – was muss man sich darunter vorstellen?
Heike Kielstein: Im Grunde ist es eine besondere Form der Begegnung. Ein Zusammenkommen, gemeinsames Essen, Unterhalten – unterbrochen durch drei Impulsgeberinnen und -geber, die jeweils in zehn bis 15 Minuten das Verhältnis von Wissenschaft und Religion aus ihrer fachlichen und persönlichen Perspektive darstellen. Zwischen den Beiträgen soll es 15 bis 20 Minuten Zeit für Gespräche geben. Eingeladen haben wir drei sehr unterschiedliche Impulsgeber: die in den USA arbeitende Biochemikerin Prof. Dr. Dorothee Kern, den MLU-Theologen Prof. Dr. Friedemann Stengel und die Ethnologin Prof. Dr. Marie-Claire Foblets, Direktorin der Abteilung „Recht und Ethnologie“ am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung.
Was macht die Salonatmosphäre aus?
Dass man nicht bei einem Frontalvortrag im Saal sitzt, sondern sich in einem großen Raum trifft, über Gott und die Welt plaudert und dabei Diskussionsanregungen bekommt. Die Idee ist, dass sich auch jeweils neue Gruppen bilden, die einen Impuls in lockerer Atmosphäre diskutieren. Das Format funktioniert übrigens mit 30, aber auch mit 200 Besuchern. Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele kommen. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist der evangelische Hochschulbeirat. Welchen Hintergrund hat er?
Den Beirat gibt es noch nicht sehr lange. Im November 2017 haben wir uns das erste Mal getroffen, die Hochschul- und Studierendenpfarrerin Christiane Thiel hatte die Initiative ergriffen. Der Beirat ist ein Verbindungsglied der Evangelischen Kirche zur MLU, dem sowohl Professorinnen und Professoren als auch Studierende der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) und Vertreterinnen oder Vertreter der Kirche angehören. Wir haben natürlich das Bedürfnis, sichtbarer zu werden. Geplant ist, regelmäßig einen „Evangelischen Salon“ zu veranstalten – er ist eine sehr gute Gelegenheit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende und Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt zu vernetzen. Einmal jährlich soll es einen Gottesdienst geben, außerdem wollen wir versuchen, bei Aktionen der ESG oder allgemein in Halle Präsenz zu zeigen und Position zu beziehen.
Evangelischer Salon „Religion und Wissenschaft“
30. April 2019, 18.30 Uhr
Volksparkcafé Halle, Schleifweg 8a
Eintritt frei