Protest und Personalversammlung: Terminkollision im Dezember?

24.11.2014 von Corinna Bertz in Varia, Hochschulpolitik, Campus
Volles Programm am 2. Dezember: Um 14 Uhr startet eine Demonstration für Bildung und Kultur, zu der das "Aktionsbündnis MLU - Perspektiven gestalten" aufgerufen hat. Ebenfalls um 14 Uhr beginnt die Personalversammlung, zu der der Personalrat der MLU alle Uni-Beschäftigten ins Audimax (HS XXII) einlädt. Im Interview erklärt Personalratsvorsitzender Bertolt Marquardt, warum beide Termine bewusst so gewählt worden sind:

Die Personalversammlung und die Demonstration für Bildung und Kultur beginnen am 2. Dezember beide um 14 Uhr. Wie kam es zu dieser Terminkollision? Bertolt Marquardt: Es handelt sich um keine Kollision: Der Termin der Personalversammlung stand langfristig fest und war trotz frühzeitiger Anfrage des Personalrats der einzige, den das Rektorat im Dezember angeboten hatte. Die Entscheidung, die Demonstration zur gleichen Zeit zu starten, wurde dann bewusst gewählt: Am 4. Dezember findet die nächste Hochschulrunde zwischen Rektoren und Ministerium statt - und damit auch das eventuell entscheidende Gespräch zwischen Minister Möllring und dem Rektor Prof. Dr. Sträter. Es soll vorher die Möglichkeit der Information der Beschäftigten durch den Rektor und ein klares Zeichen des Protestes geben.

Seit September ist Bertolt Marquardt Vorsitzender des Personalrats der MLU.
Seit September ist Bertolt Marquardt Vorsitzender des Personalrats der MLU. (Foto: privat)
Wie wird das ablaufen?

Die Studenten eröffnen mit einem Umzug durch die Stadt, bei dem Einwohner Halles, Kulturschaffende, Schüler und Eltern eingesammelt werden. Dann holen sie die Beschäftigten auf dem Uniplatz von der Personalversammlung ab und gemeinsam geht es zum Opernplatz, auf dem dann die eigentliche Kundgebung stattfinden wird.

Gibt es keine Möglichkeit, an einem der beiden Termine noch etwas zu ändern?

Nein.

Warum lohnt sich für Uni-Beschäftigte der Besuch der Personalversammlung trotzdem?

"Trotzdem" ist das falsche Wort. Erstens geht es darum, den Rektor und die Prorektoren zum weiteren Vorgehen bei der Kürzungsdebatte Stellung nehmen zu lassen. Zweitens sollten die Beschäftigten durch starke Teilnahme und Meinungsäußerung den Rektor verpflichten, im Hochschulentwicklungsplan weiterhin keine Kürzungen anzubieten. Drittens wollen die Arbeitgeber in der Tarifrunde 2015 die Altersversorgung des öffentlichen Dienstes kündigen bzw. um bis 65 Prozent (!) kürzen. Hierzu muss diskutiert und gemeinsam mit den Gewerkschaften Aktionen geplant werden. Deshalb ist die Teilnahme für die Kolleginnen und Kollegen von besonderer Bedeutung! Anschließend ist die Teilnahme an der Kundgebung des "Aktionsbündnisses MLU - Perspektiven gestalten" natürlich ebenso wichtig.

Interview: Corinna Bertz

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