"Sport tut Halle gut": Studenten protestieren
„Das ist gemein!“, „Willkür nein Danke!“ und „Deutschlands Kinder werden immer dicker“ war auf den Plakaten zu lesen. „Wir wollen unsere Professoren unterstützen und dem Rektor klarmachen, dass er so nicht umstrukturieren kann“, sagt Robert Stojan von der Studentischen Vertretung des Departments Sportwissenschaften. Über Facebook hatte die StuVe zu der Veranstaltung eingeladen und zum Protest aufgefordert. Es blieb nicht nur beim Plakateschwenken und Trillerpfeifen: die Gänge des Melanchthonianums wandelten einige Studierende für einen Nachmittag in ein Floorball-Spielfeld um.
Vergangene Woche hatten die Studierenden und Mitarbeiter des Departments erfahren, dass drei Stellen von wissenschaftlichen Mitarbeitern, die demnächst auslaufen, vorläufig nicht wieder besetzt werden sollen. Hintergrund sind die Einsparungen, mit denen die Universitätsleitung das Haushaltsdefizit der MLU reduzieren will. Stojan und seine Kommilitonen können diese Pläne nicht nachvollziehen: „Die Sportwissenschaften bestehen seit 1924 in Halle. Hier gibt es einen deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengang und wir haben gerade erst neue, moderne Räumlichkeiten bezogen.“
Die Studierenden befürchten nun, dass der Master „Angewandte Sportpsychologie“ bald nicht mehr angeboten werden kann. Davon gehe auch das Institut aus, erklärte Professor Kuno Hottenrott später in der Personalversammlung. Auf der Versammlung äußerten sich mehrere Universitätsangehörige kritisch zur Strukturdebatte, Rektor Udo Sträter legte noch einmal die Hintergründe und die Position des Rektorats dar.
Die Professoren der Sportwissenschaft zeigten sich erfreut über die studentische Aktion an diesem Nachmittag: „Die Unterstützung der Studierenden ist hervorragend. Sie wollen ein Zeichen setzen, dass man mit dem Sport so nicht umgehen kann. Wir müssen unsere Interessen jetzt in den Gremien entsprechend vertreten“, sagte Professor Rainer Wollny, Geschäftsführender Direktor des Departments Sportwissenschaft.