Riesige Vorfreude bei Uni-Bigband: Bald startet Konzertreise nach Savannah

14.09.2023 von Ines Godazgar in Varia
Ende September geht die Uni-Bigband auf große Reise: Im US-amerikanischen Savannah werden die Musikerinnen und Musiker insgesamt sechs Konzerte geben. Auf einer der letzten Proben vor dem Start wurden sie von Rektorin Claudia Becker und dem Präsidenten des Freundeskreises der Universität Ralf-Torsten Speler verabschiedet – mit T-Shirts und einem Scheck.
In ihren neuen T-Shirts wurde die Uni-Bigband von Rektorin Claudia Becker (rechts) und Ralf-Torsten Speler (2. von links) verabschiedet.
In ihren neuen T-Shirts wurde die Uni-Bigband von Rektorin Claudia Becker (rechts) und Ralf-Torsten Speler (2. von links) verabschiedet. (Foto: Markus Scholz)

Ein Hauch von Weinrot lag am Dienstagabend über dem Probenraum der Uni-Bigband im Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften. „Die Farbe passt“, kommentierte Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker den Anblick. Sie war eigens zu einer der Proben in die Kleine Marktstraße gekommen, um der Band eine gute Reise zu wünschen und ebenjene weinroten T-Shirts mit dem Uni-Logo zu übergeben, mit denen die 29 Musikerinnen und Musiker (plus ein Techniker) die MLU auf ihrer anstehenden Konzertreise nach Savannah (Georgia, USA) vertreten werden.

Claudia Becker hob die Qualität der Band hervor und bedankte sich "auch für die große Unterstützung, die sie auf Veranstaltungen der Universität leistet.“ Für Beckers Besuch wurde die Probe an diesem schwülen Abend mit einem kleinen Sektempfang unterbrochen. Die gesponserten T-Shirts erfreuten sich großer Beliebtheit. Alle Bandmitglieder hatten sie bereits für das geplante Foto übergestreift und es herrschte Einigkeit darüber, dass man die T-Shirts sehr gut gebrauchen kann, schließlich steigt das Thermometer in Savannah derzeit noch immer auf 35 Grad Celsius.

Gekommen war zum Termin auch der frühere MLU-Kustos und heutige Präsident der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität Dr. Ralf-Torsten Speler. Auch er hatte ein Geschenk im Gepäck: einen Scheck über 1.000 Euro. „Den könnt ihr sicher gut gebrauchen“, kommentierte Speler mit Blick auf die Tatsache, dass die ursprünglich schon für 2020 geplante Reise coronabedingt ausfallen musste und dadurch ein Teil des bereits investierten Geldes verloren ging.

„Wir sind voller Vorfreude“, sagte Michael Lieb nun, der die Leitung der Band im Mai dieses Jahres offiziell vom langjährigen Bandleader Hartmut Reszel übernommen hatte. Auf der bevorstehenden Reise werden Lieb und Reszel die Band gemeinsam betreuen. „Der Organisationsaufwand ist enorm“, sagte Reszel: So müssen in Savannah zum Beispiel Leih-Instrumente und Fahrzeuge für den Transport besorgt werden. Außerdem bedarf es einer intensiven Planung der Konzerte und des Rahmenprogramms. „Ohne die Unterstützung, die wir aus Savannah erhalten, wäre all das nicht möglich“, so Reszel. Neben dem dortigen Oberbürgermeister Van R. Johnson und dem ehemaligen Dekan der Georgia State University (GSU) James Anderson nannte Reszel vor allem die in Atlanta ansässige „The Halle Foundation“, eine Vereinigung, die speziell den Austausch zwischen dem US-Bundesstaat Georgia und Deutschland fördert und die für die Konzertreise insgesamt 31.400 US-Dollar bereitstellt.

Aber auch die Unterstützung der Stadt Halle, namentlich durch Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport, sei enorm hilfreich gewesen. „denn bei dem Projekt geht es um viel mehr als um eine Konzertreise“, so Reszel, „das ist gelebte Städtepartnerschaft.“

Für Saxofonistin Linda Klein, seit 2014 in der Uni-Bigband dabei, ist es die erste Reise in die Vereinigten Staaten. „Ich finde es toll, dabei zu sein“, sagte die junge Frau, die in Halle als Lehrerin für Musik und Mathematik tätig ist. Für den Direktor der HNO-Universitätsklinik, Prof. Dr. Stefan Plontke, ebenfalls Saxofonist, ist die Reise auch eine Fahrt zu seinen musikalischen Helden. „Aber es geht um viel mehr“, meinte er mit Verweis auf die menschlichen Begegnungen. Ihm beschere der Aufenthalt außerdem ein Wiedersehen mit einem befreundeten amerikanischen Wissenschaftler und Kooperationspartner, der sich auch ein Konzert der Band anhören wolle.

Derzeit feilen Michael Lieb und Hartmut Reszel noch am Programm der Tour. Sicher ist: Es wird mehrere Varianten geben, die je nach Anlass zur Aufführung kommen, denn die Orte, an denen die insgesamt sechs Konzerte stattfinden werden, könnten unterschiedlicher nicht sein: Eine Highschool ist darunter, aber auch eine Kirche, der Uni-Campus und eine Konzert-Muschel am Stadt-Strand.

Als „Opener“ im Gespräch ist etwa das von Joe Zawinul komponierte „Birdland“, aber auch eigene Stücke und ein aus Stücken von Georg-Friedrich-Händel bestehendes Medley sollen nicht fehlen. Wichtig ist: „Wir haben bei allen Songs auf deutsche oder zumindest europäisch klingende Arrangements geachtet“, so Reszel.

Außerhalb der Konzerte werden die halleschen Musikerinnen und Musiker in Savannah ein klassisches Touristenprogramm mit Stadtführungen und Museumstouren absolvieren. Besonderes Highlight: die Besichtigung der Firma „Jody Jazz“, in der – nach eigener Werbung auf der Firmenhomepage – „die besten handgefertigten Mundstücke für Saxophone in den USA“ herstellt werden. Hartmut Reszel: „Einige unserer Saxofonisten nutzen diese Mundstücke seit Jahren. Sie sind natürlich von diesem Programmpunkt besonders angetan.“

Am 28. September startet die neuntägige Reise über den großen Teich. Zuvor wird es in Halle noch ein letztes Konzert geben, bei dem die Band auch einen Teil ihres Savannah-Programms aufführen wird. Es steht für den kommenden Sonntag, 17. September, ab 14 Uhr im Peißnitzhaus auf dem Plan. Michael Lieb: „Für uns ist das noch mal ein gutes Training.“

„The Halle Foundation“

Die Stiftung mit Sitz in Atlanta (Georgia) wurde von dem 1927 im nordrhein-westfälischen Ort Schwelm geborenen Claus Halle gegründet, der nach dem zweiten Weltkrieg in die Vereinigten Staaten kam und dort zum Präsidenten von Coca Cola International aufstieg. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2004 in Atlanta, wo die Stiftung heute ihren Sitz hat.

Ausdrückliches Stiftungsziel ist es, den Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten, vorzugsweise mit dem Bundesstaat Georgia, zu fördern. Als Hartmut Reszel dort für die Uni-Bigband eine Voranfrage zur möglichen Förderung der Konzertreise machte, erhielt er schon nach drei Stunden eine erste positive Reaktion. Die Stiftung gab schließlich insgesamt 31.400 US-Dollar für die Reise frei.

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