Ritter-Orden für eine Löwenbändigerin
Das Arbeitsklima im Institut für Romanistik sei nicht zuletzt dank ihres Engagements so gut, betonte der geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Robert Fajen. „Frau Schiller besitzt die geradezu magische Fähigkeit, unser Zusammenspiel zu einem Zusammenklang werden zu lassen. Alles, was sie anpackt, tut sie mit unerschöpflicher und ansteckender Begeisterung.“ Und nicht nur das: „Wenn im Löwenportal einmal der Löwe muckt, wird er von ihr in die Knie gezwungen.“ Fajens Lobrede wurde von den über 60 Gästen mit viel Lachen und Applaus quittiert.
Der Grund für die Aufnahme in den französischen Orden ist freilich ein anderer: Gewürdigt würden damit ihre Verdienste um die deutsch-französische Zusammenarbeit im Hochschulbereich und „ihr unermüdlicher Einsatz für die französische Sprache und Kultur weit über Halle und die Universität hinaus“, sagte Robert Valentin, stellvertretender Leiter der Kulturabteilung der französischen Botschaft. Er heftete Annette Schiller in Vertretung des französischen Bildungsministers das Ehrenzeichen ans Revers. Es zeigt – natürlich – stilisierte Palmenblätter.
Die Geehrte, die an der MLU studiert und promoviert hat, bedankte sich auf Französisch und war sichtlich überwältigt ob der Lobeshymnen. Ihre im Institut so geschätzte gute Laune und ihr gewinnendes Lächeln passen im Übrigen perfekt zu einem Satz des griechischen Philosophen Heraklit, Leitmotiv des „Ordens der Akademischen Palmen“: „Le soleil est nouveau tous les jours“ – die Sonne scheint jeden Tag neu.