Roland Östreich sorgt für Ordnung am neuen Campus
„Ich bin den halben Tag nur am Laufen. Da kommt viel zusammen“, erzählt Roland Östreich. Wer ihm auf dem fast fünf Fußballfelder großen Campus zufällig begegnet, nutzt oft die Gelegenheit, gleich ein neues Anliegen loszuwerden. „Wo ich Sie gerade sehe… – das höre ich sehr oft.“ Jetzt, da das Campusleben am Steintor zum ersten Mal so richtig begonnen hat, klingelt sein Dienst-Handy ständig.
Im ersten Jahr wird der Hausmeister hier wohl keine Ruhe finden. „Die Mängel werden sich erst zeigen, wenn die Technik im Dauereinsatz ist.“ Täglich prüft er in den drei Hörsälen und 19 Seminarräumen am Campus die Medientechnik – Beamer, Mikrofone sowie alle dazugehörigen Kabel und Anschlüsse. Den Elektronik-Fan interessiert die neue Technik, deren Wartung jetzt zu seinen Aufgaben gehört. „Dafür in diesem Umfang verantwortlich zu sein – das ist neu. Ich habe aber schon immer gern am Rechner gearbeitet und kann hier nur dazulernen.“
Dozenten, die in diesen Wochen zum ersten Mal am neuen Campus lehren, empfiehlt er, ihre Geräte möglichst bereits am Tag vor ihrer Veranstaltung anzuschließen und zu testen. Gemeinsam mit Hörsaaltechniker Karsten Schröder hat er zusätzliche Einweisungen in die Technik angeboten. Zusätzlich hat er kurze Bedienungsanleitungen auf die Pulte geklebt. „Wenn es läuft, habe ich auch etwas davon“, so seine Devise.
Seit sieben Monaten ist Roland Östreich bereits am Steintor. Immer noch ist er vom modernsten Campus der Uni Halle begeistert. „Ich bin hier nochmal richtig aufgeblüht, das ist meine zweite Jugend“, sagt er und lacht. Vor allem die Bibliothek hat es ihm angetan: „Die ist ein Renner! In der Bibliothek ist ein Tableau installiert, von dem aus ich die LED-Beleuchtung und andere technische Raffinessen steuern kann.“
Als gelernter Heizer hatte er 1987 an der Uni Halle angefangen, übernahm bald Hausmeisteraufgaben am Uni-Standort am Domplatz und wechselte schließlich als Hausmeister an den Uniplatz. Als vor zwei Jahren die Bauarbeiten am neuen Campus voranschritten, wurde Östreich aktiv. Bei seinem Chef Winfried Dietrich meldete er Interesse an.
„Mir war es wichtig, dass wir Hausmeister hier vertreten sind und der Campus nicht fremdbewirtschaftet wird. Das Gelände ist einfach zu groß – da muss jemand vor Ort sein“, sagt er. Seit neun Jahren engagiert er sich als Ersatzmitglied im Personalrat. In diesem Jahr wurde er zusätzlich in den Akademischen Senat gewählt.
Am Steintor-Campus hat er zwar noch keine Werkstatt und auch kein geeignetes Lager, den Wechsel vom Uniplatz bereut er dennoch nicht. „Ich habe in alle Richtungen einen guten Draht – zum ITZ genauso wie zu den Instituten oder zu den Verantwortlichen in der Bauabteilung und der Betriebstechnik. Und die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß. Ich bin jetzt hier am Steintor – mit Leib und Seele.“