Steintor-Bibliothek: Mehr Arbeitsplätze und kein ‚psst!‘
„Eine Bibliothek ist ein Ort des lebendigen Miteinanders“, es gelte nicht nur Informationen bereitzustellen, sondern auch die Aufenthaltsqualität in den Blick zu nehmen. Das sagte die Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Dr. Anke Berghaus-Sprengel bei einer kleinen Eröffnungsveranstaltung in der vierten Etage der Zweigbibliothek auf dem Steintor-Campus, die den Großteil der Bestände der geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer der MLU beherbergt.
Das Ergebnis des Umbaus kann sich sehen lassen und wird bereits gut von den Nutzerinnen und Nutzern angenommen: blaue Ruhezonen, mobile und somit frei kombinierbare Arbeitsplätze für Gruppen verschiedener Größe oder Einzelarbeitsplätze. „Ganz sicher ist das nicht mehr der klassische Lesesaal mit ‚psst!‘, sagte Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker in ihrem Redebeitrag. Die Art des Lernens habe sich verändert, es sei eigenständiger, asynchroner, kollaborativer - für all das brauche es auch Raum.
Der war in der Bibliothek am Steintor-Campus seit ihrer Eröffnung 2015 eher knapp. 144 Arbeitsplätze gab es nur. Nun sind es 112 mehr. „Wir konnten also auch dem oft kritisierten Platzmangel begegnen“, so Berghaus-Sprengel. Dafür wurden 20 Kilometer Regalinhalte bewegt und umgeräumt. Ihr Dank galt daher vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zweigbibliothek sowie ihrer eigenen Stellvertreterin Ellen Reihl, die das Projekt leitete und gemeinsam mit Bauleiter Alexander Keck von der Abteilung Bau- und Liegenschaften der MLU sowie Jens Wilgeroth vom Büro Eßmann|Gärtner|Nieper Architekten GbR aus Leipzig zum Erfolg brachte.
Auch an eine Verbindung von Bewegung und Lernen wurde in der Bibliothek gedacht. In Kooperation mit dem Wohlfühl-Campus, dem studentischen Gesundheitsmanagement an der Uni, wurden ein Laufband und ein Fahrradtrainer integriert. An beidem kann man natürlich arbeiten – oder eben auch Eröffnungsreden halten: Das Laufband probierte die Rektorin zu diesem Zweck gleich aus.
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