Studenten auf Bühnenbrettern
Sie mussten einen kleinen Einstellungstest durchlaufen. „Dabei ging es mir darum“, erklärt Wolter, „die Bewerber auf Spielfreude und Verlässlichkeit zu prüfen.“ Ihm war wichtig, dass die Studenten es ernst meinen, denn ohne ein zuverlässiges Ensemble könnten keine angemessenen Aufführungen entstehen. Lisa wurde genommen und übernimmt seither auch die Organisation der Gruppe. „Ich lade neue Studenten ein, verschicke den Probenplan und informiere über wichtige Ereignisse bei Facebook“, erklärt sie.
Klassische Theaterstücke wollten die Studenten aber nicht aufführen. „Die Vorschläge der Studenten sind oft komplex und ganz unterschiedlich. Von daher ist eine Realisierung nicht immer möglich“, meint Wolter. Schließlich entschieden sie sich gemeinsam für eine Inszenierung von Texten des russischen Avantgarde-Schriftstellers Daniil Chrams.
„Die Kunst ist ein Schrank“ wurde am 5. Dezember 2013 im Kulturhaus Urania 70 uraufgeführt. Lisa erinnert sich noch genau an diesen Tag. „Der Saal war voll“, sagt sie stolz. „Ich liebe es auf der Bühne zu stehen und in eine ganz fremde Rolle zu schlüpfen. Mich auszuprobieren und andere daran teilhaben zu lassen.“
Auch im nächsten Semester wird es wieder Aufführungen geben. Zum Proben trifft sich das studentische Ensemble während der Vorlesungszeit einmal pro Woche im „Luchs-Kino“ am Zoo. Dann arbeiten sie anhand von verschiedenen Gruppenübungen an ihrem Selbstbewusstsein als Schauspieler. So lernen sie, voreinander Vertrauen zu entwickeln, um schließlich auch vor dem Zuschauer Vertrauen zeigen zu können.
Als Projekt für das nächste Sommersemester ist eine Inszenierung von Max Frischs „Die Chinesische Mauer“ geplant. Die Proben beginnen in diesen Tagen, Premiere ist am 3. Juni. Zum Intensivkurs nach Ostern, sind auch Neulinge eingeladen. Neben 20 Mitspielern wird auch eine Band auftreten, die die Inszenierung zum audiovisuellen Großereignis machen soll.
Kontakt zum Studententheater: www.bit.ly/studtheater