„Eine Uni – ein Buch“: MLU-Projekt zu Gast in Togo
Organisiert wurde die Konferenz unter dem Titel „Politische Macht, kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen in der nachkolonialen Zeit“ von Prof. Dr. Gilbert Yigbe und Dr. Obikoli Assemboni von der Universität Lomé/Togo. Beide sind regelmäßige Gäste an der MLU dank einer langjährigen Erasmus+-Kooperation. Den Eröffnungsvortrag hielt Charlotte Wiedemann über „Holocaust und Weltgedächtnis. Ein Plädoyer für eine empathische Erinnerungskultur“. Prof. Dr. Daniel Weidner (Germanistik/Komparatistik) sprach zum kolonialen Blick in der deutschsprachigen Afrika-Literatur der vergangenen Jahrzehnte, Dr. Steffen Hendels Vortrag (Germanistik) galt dem Erzählen von Gewalterfahrungen in drei deutschen Gegenwartsromanen, Jun.-Prof. Dr. Željana Tunić (Slavistik) zeigte die Rolle Jugoslawiens und der „Blockfreien Bewegung“ zur Zeit der Dekolonialisierung Afrikas und Prof. Dr. Natascha Ueckmann (Romanistik) sprach über karibische Perspektiven auf europäische Geschichte. Das Goethe-Institut in Lomé zeigte zudem in Anwesenheit des Regisseurs Jürgen Ellinghaus den Dokumentarfilm „Ein Ort namens Wahala“ (2021). Dieser befasst sich mit den Auslassungen und anhaltenden Überschreibungen togoischen Leidens durch europäische Erinnerungskulturen.
Mit dem Projekt „Erinnerung in Komplexität“ hatte sich die MLU 2023 erfolgreich am Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“ des Stifterverbands und der Klaus Tschira Stiftung beteiligt. Bis zum Sommer 2024 finden in diesem Rahmen Veranstaltungen statt.