Universitätsklinikum beschließt Umstrukturierung
Demnach sollen die Strukturen der Krankenversorgung gestrafft, Betriebs- und Personalkosten gesenkt und die Profilbildung in der Forschung gestärkt werden. Kooperationen mit Krankenhäusern und Kliniken sowie eine engere interdisziplinäre Zusammenarbeit sind vorgesehen, ebenso der Abbau stationärer Überversorgung. Zehn Millionen Euro sollen auf diese Weise langfristig jährlich eingespart werden. Am Dienstag sind Mitarbeiter, Personalräte, der Fakultätsrat des Klinikums und das Rektorat über die Inhalte des Konzepts informiert worden.
„Kein Entwicklungskonzept vorzulegen ist für den Standort keine Alternative. Wir wollen profilbildend arbeiten und müssen dafür die Mittel, die wir haben, fokussiert einsetzen“, erklärt Dekan Prof. Dr. Michael Gekle. Ohne ein Konzept sei zu befürchten, dass nach dem Zufallsprinzip gekürzt werde. Für das Papier sind in den vergangenen Monaten alle Institute und Kliniken unter anderem auf ihre wirtschaftliche Situation, auf Kooperationen, Überversorgung hin überprüft worden.
„Das größte Sparpotenzial ist bei den Betriebskosten in der Krankenversorgung vorhanden“, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Klöss. Bis zum Jahr 2025 soll die Medizin auf drei Standorte konzentriert werden: in der Ernst-Grube-Straße in Kröllwitz, in der Magdeburger Straße am Steintor und in der Julius-Kühn-Straße nahe der Berliner Brücke. Den Anfang macht im Januar 2014 die Klinik für Orthopädie, die von der Magdeburger Straße 22 in die Ernst-Grube-Straße umziehen wird.
Die Institute Anatomie, Physiologie und Physiologische Chemie sollen an einem „Department Vorklinik“ zusammengefasst werden, so dass Ressourcen und Geräte teilweise gemeinsam genutzt werden können. Auch die Zahl der Klinikbetten soll langfristig sinken – das bedeute jedoch keine generelle Bettenreduktion, erklärt Thomas Klöss: „In der Psychiatrie und auch in der Herzklinik wollen wir beispielsweise mehr Betten schaffen.“
Die Lehre wird von den Umstrukturierungen laut Dekan Gekle nicht betroffen sein: „Wir wollen unsere drei Vollstudiengänge in der Medizin erhalten und weiterentwickeln.“ Für die 68 Professoren, die bis 2025 in der Medizin ausscheiden werden, sollen Neuberufene nachrücken, die weiter zur Profilbildung des UKH beitragen.
Gekle hofft, dass das Spar- und Profilierungswille, der im Konzept zum Ausdruck kommt, auch vom Land anerkannt wird. „Das Land hat sich zum Standort Halle bekannt. Jetzt brauchen wir die Zusage einer Finanzierung, die den Standort langfristig erhält und unser Vorhaben unterstützt.“