Vier Jura-Studierende aus Halle treten in Genf zum MOOT-Court-Weltfinale an
Wann geht es los zum Finale nach Genf?
Maike Schäfer: Wir fliegen heute – wir, das sind vier Finalisten und unser Coach Kevin Crow. Heute Abend beginnt die Veranstaltung, am Mittwoch und Donnerstag finden dann die Vorrunden-Plädoyers der 20 Teams statt. Dann folgen Viertelfinale, Halbfinale und am Samstagnachmittag das Finale.
Wie haben Sie sich vorbereitet?
Wir haben zuletzt jede Woche zwei bis drei Fälle verhandelt - in wechselnden Rollen. Jeder ist mal Richter oder Anwalt. Außerdem haben wir uns sehr viele Themen rund um die WTO noch einmal genau angeschaut, damit wir auf eine möglichst große Wissenspalette zurückgreifen können. Wir haben auch gezielt an den Punkten gearbeitet, die wir bei der letzten Regionalrunde in Bukarest als Feedback bekommen haben.
Aber worüber Sie in Genf fiktiv vor Gericht streiten werden, erfahren Sie erst kurz zuvor.
Ja. Wir hoffen natürlich, dass Themen kommen, die wir gut kennen. In Bukarest hat es sich auch bewährt, erst einmal zurückzufragen, wenn man von einer Frage überrascht wird. Es ist meist eine Frage der Übung und der Routine, wie gut man spontan reagiert.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?
Wir wollen das Beste rausholen. Wir wissen, dass wir gegen die Besten der Besten antreten – in der Regionalrunde in Bukarest fiel uns auf, dass wir das jüngste Team waren. Die anderen Teilnehmer sind bereits Masterstudenten, die sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisiert haben. Sie kommen zum Beispiel aus Harvard oder aus Melbourne. Wir sind noch im Grundstudium, im vierten Semester. Aber wir sind sehr gut vorbereitet und haben jetzt das Ziel, uns im Vergleich zu Bukarest noch einmal sichtbar zu verbessern.
Ergänzung vom 9. Juni 2015
Das Team aus Halle konnte sich gegen eine internationale Konkurrenz behaupten und kam bis ins Viertelfinale. Erst die Studierenden der Harvard Law School aus den USA setzten sich in einer anspruchsvollen Verhandlung gegen die Mannschaft der MLU durch. „Gegen Harvard knapp auszuscheiden, ist wirklich keine Schande", so Professor Dr. Christian Tietje, der die Mannschaft mit seinen Mitarbeitern vom Institut für Wirtschaftsrecht sowie der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht seit September 2014 betreut. „Im Gegenteil, unser Team beendete den Wettbewerb als eine der acht weltbesten Mannschaften: eine tolle Leistung."