Vom Feuerwerk bis zum Kino der Zukunft
Sein Feuerwerk ist seit Jahren ein magischer Anziehungspunkt zur Langen Nacht der Wissenschaften: Auch diesmal hat Prof. Dr. Stefan Brass, Datenbankspezialist am Institut für Informatik, eines vorbereitet: Zur Musik von Johannes Brahms (Ungarischer Tanz Nr. 1) und Edvard Grieg (Peer Gynt Suite Nr. 1, „Morgenstimmung“ und „In der Halle des Bergkönigs“) sollen Feuerwerksbomben bis in eine Höhe von 160 Metern aufsteigen, Feuerwerksbatterien, Bengaltöpfe, Vulkane und Co. das Publikum begeistern. Geplant wird das Spektakel am Institut für Informatik mit einer eigenen Software. Nur eines können der Wissenschaftler und seine Mitstreiter nicht planen: das Wetter. „Ich bete um Regen“, sagt Brass deshalb. Im vergangenen Jahr musste das Feuerwerk wegen der extremen Trockenheit und der damit verbundenen Brandgefahr kurzfristig abgesagt werden. Brass hofft nun, dass es in diesem Jahr nicht soweit kommt und das schon für 2018 vorgesehene Feuerwerk – mit leichten Änderungen – stattfinden kann. Geplanter Beginn ist um 22.45 Uhr am Von-Seckendorff-Platz.
Im Gegensatz zum Feuerwerk zum ersten Mal bei der Langen Nacht der Wissenschaften zu sehen ist der Mini-Fulldome, ein halbkugelförmiges Zelt für Filmprojektionen aus dem Transfer- und Gründerservice – unter anderem mit einem bereits preisgekrönten Film. In ihm befassen sich Jenny Kleine und Pia Mozet mit der Frage: Was passiert in unserem Körper, wenn wir sterben? Mit „5 Minuten Tod“ visualisieren die beiden Studentinnen der Medien- und Kommunikationswissenschaft die biologischen Phasen des Todes auf abstrakte Weise – mit Hilfe von Farben und Flüssigkeiten, als Makroaufnahmen dargestellt. Unterstützt wird die Optik durch Musik, Geräusche und Sprachelemente. Kleine und Mozet haben „5 Minuten Tod“ im Ideeninkubator „IT & Medien“ des Transfer- und Gründerservice als Fulldome-Film produziert. Beim diesjährigen 13. FullDome Festival in Jena haben sie im Mai damit die Jury überzeugt und den FullDome Student Award erhalten. „Inzwischen ist er auch beim Macon Film Festival in den USA nominiert“, sagt Kleine. Für die beiden Studentinnen ist es nach „Dreamsymbiosis“ bereits der zweite Film, der in der Kuppel produziert wurde. Insgesamt sind am Weinberg Campus bislang drei Pilotfilme für Kuppelprojektionen entstanden. Zur Langen Nacht steht der Fulldome ab 17 Uhr im Melanchthonianum.
Ein besonderes Literaturangebot halten unterdessen Germanistik-Studierende und Seminarleiter Dr. Steffen Hendel ab 19 Uhr im Garten der Universitäts- und Landesbibliothek in der August-Bebel-Straße bereit: In der Reihe „Dichtung im Gespräch“ lesen junge Autorinnen aus ihren Werken und diskutieren im Anschluss darüber. Die Reihe hat bereits von 1999 bis 2006 existiert und wurde im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Halle wiederbelebt – damals außerhalb der Langen Nacht der Wissenschaften. Konzipiert und vorbereitet wird sie von Studierenden, die auch die Moderation übernehmen. In diesem Jahr stehen die Lesungen unter der Frage „Wie zusammenleben?“ und befassen sich mit Themen wie dem Frauenpflichtanteil in Vorständen und #metoo, Konsumkritik und Politikverdrossenheit, ökologische Wende und ökonomische Krise, digitale Optimierung und künstliche Fortpflanzung. Zur Langen Nacht wird Bettina Wilpert aus ihrem Debütroman „Nichts, was uns passiert“ lesen, der sich mit den Folgen einer Vergewaltigung und dem Umgang der Gesellschaft mit sexueller Gewalt befasst. Zu ihr gesellt sich Sina Kamala Kaufmann, die in „Helle Materie“ kurze literarische Essays zu verschiedenen gesellschaftlichen Debatten veröffentlicht hat. Fortgesetzt wird die Reihe am Samstag, 6. Juli, mit Christian Dittloff („Das weiße Schloss“) und Marie Gamillscheg („Alles was glänzt“) im Literaturhaus Halle.
Das komplette Programm ist online abrufbar unter: www.lndwhalle.de