Was in gestressten Pflanzen passiert
Pflanzen aktivieren unter widrigen Umständen komplexe Signalübertragungskaskaden, die zur Aktivierung von Abwehr- und Stoffwechselgenen und damit zur Anpassung der Pflanzen an die Stresssituation führen. Als Teil dieser Signalkaskaden koordinieren die von Romeis erforschten Kalzium-regulierte Proteinkinasen ein Zusammenspiel mit vielen weiteren Enzymen und Substanzen. Die Aufklärung dieses molekularen Signalnetzwerkes, das Finden und Verstehen aller beteiligten Faktoren, ist erklärtes Forschungsziel der Wissenschaftlerin. „Ich freue mich vor allem auf die Möglichkeiten, die sich aus der einmaligen engen Verzahnung der pflanzenbiochemischen Forschung am IPB mit den benachbarten universitären Agrarwissenschaften und der in Halle renommierten Expertise in Biochemie, Genetik und Botanik ergeben.“ Die MLU habe für sie eine sehr lange Tradition in exzellenter Lehre und Forschung in Biochemie und Genetik.
Die 53-Jährige studierte Biochemie, Organische Chemie und Pflanzenphysiologie in Tübingen, forschte am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen für ihre Promotion. Nach Aufenthalten in München und im Sainsbury Laboratory am John-Innes-Centre in Norwich erhielt sie 2001 den Sofja-Kovalevskaja-Preis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, mit dem sie sich als unabhängige Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln etablierte. Nach ihrer Habilitation leitete sie seit 2004 den Lehrstuhl für Pflanzenbiochemie an der Freien Universität Berlin.
Prof. Dr. Tina Romeis
Biochemie pflanzlicher Interaktionen
Tel. +49 345 55820