Wie hängen Bildung und Einkommen zusammen?
Ausgangspunkt für die Forschung von Simon Wiederhold ist eine Beobachtung des Nobelpreisträgers James J. Heckmann, die dieser als „Unfall der Geburt“ bezeichnete: „Der familiäre Hintergrund wirkt sich stark auf die Erfolgschancen von Kindern aus. So kann es nach Berechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Deutschland sechs Generationen – oder 150 Jahre – dauern, bis die Nachkommen einer einkommensschwachen Familie das Durchschnittseinkommen erreichen“, so Wiederhold. Er untersucht, wie diese Ungleichheit entsteht und mit welchen politischen Maßnahmen sie sich verringern lässt. Derzeit geht er der Frage nach, wie der durch Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung hervorgerufene Strukturwandel den Arbeitsmarkt beeinflusst, ob das Bildungssystem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer adäquat auf die neuen Anforderungen vorbereitet und wie Politikstrategien für einen inklusiven Arbeitsmarkt aussehen können.
Der gebürtige Thüringer studierte an der Universität Jena Volkswirtschaftslehre und wurde dort 2012 promoviert. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik in München tätig. 2017 folgte der Ruf auf die Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Wiederhold bis zuletzt innehatte.
„Die MLU ist eine sehr renommierte Universität mit langer Tradition und hervorragendem Ruf“, sagt der Forscher mit Blick auf seine neue universitäre Heimat. Ihn reizen die Qualität und Forschungsausrichtung der MLU und des IWH. Er hoffe, viel Zeit für die Zusammenarbeit mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zu haben.
Prof. Dr. Simon Wiederhold
Arbeitsmarktökonomik
Tel.: +49 345 7753-840
E-Mail: simon.wiederhold@iwh-halle.de