Wissenschaftsrat tagt in Halle
Zwei zentralen Fragen widmet sich der Rat in seiner Sitzung: Wie sollte die Qualitätssicherung bei der Promotion aussehen? Und welche Kritierien sollen bei der Bewertung und Steuerung von Forschung angewendet werden? Zu beiden Fragestellungen erarbeiten die Mitglieder in einer Vollversammlung Empfehlungen, die am 14. November in Berlin bekannt gegeben werden.
In den kommenden Jahren wird der Wissenschaftsrat wohl häufiger in Sachsen-Anhalt zu Gast sein. Denn erstmals hat eine Landesregierung - in Person von Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff - den Rat gebeten, die Hochschulen des Landes zu begutachten. "Eine solche Anfrage stellt auch für den Wissenschaftsrat ein Novum dar. Es ist ein Modellvorhaben, dessen Ausgang auch für andere Bundesländer von Interesse sein wird", sagt der Ratsvorsitzende Professor Wolgfang Marquardt.
Anlass der Anfrage ist die demographische Entwicklung im Land. In den nächsten zehn bis 15 Jahren wird der Anteil der jungen Bevölkerung weiter sinken, ein zunehmender Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften droht. Wie muss ein leistungsfähiges Hochschulsystem vor diesem Hintergrund aussehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich nun eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrats. Rund zwei Jahre wird die Begutachtung dauern, im Sommer 2013 will der Rat dann seine Empfehlung aussprechen.