Wortgewalt im Romantik-Hotel

20.10.2022 von Katrin Löwe in Campus, Studium und Lehre
Heinrich von Kleist wirkte in der Epoche der Romantik, seine Werke lassen sich indes nicht eindeutig einer literarischen Strömung zuordnen. Studierende der Universität Halle haben sich nun mit der romantischen Seite seiner Texte auseinandergesetzt. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Kleist-Museum Frankfurt (Oder) wurden Gastbeiträge zur dort vor wenigen Tagen eröffneten Sonderausstellung „Kleist romantisch“ entwickelt.
Mitnahmeartikel wie Schlafbrillen oder Türschilder haben die Studierenden für die Ausstellung mit Zitaten aus Kleists Texten versehen.
Mitnahmeartikel wie Schlafbrillen oder Türschilder haben die Studierenden für die Ausstellung mit Zitaten aus Kleists Texten versehen. (Foto: Kleist-Museum / Falk Wenzel)

„Heute bietet sich ,Romantik‘ als Wohlfühlpaket für alle Sinne an. Wer Kleist liest, wird hingegen sinnlich herausgefordert, wenn nicht überfordert.“ Mit diesen Sätzen wird der Ausstellungsbeitrag aus einem Studierendenprojekt eingeleitet, das die MLU-Wissenschaftlerin Dr. Christiane Holm gemeinsam mit Dr. Barbara Gribnitz vom Kleist-Museum geleitet hat. Unter dem Titel „Wortgewalt im Romantik-Hotel“ werden von den Studierenden Mitnahmeartikel wie Schlafbrillen, Ohropax, Erfrischungstücher, Duschhauben oder Türschilder „Bitte nicht stören“ mit ‚kleistschen Beipackzetteln‘ – Zitaten aus seinen literarischen Texten – angeboten. Dazu eröffnet das Projekt die Möglichkeit, romantische Postkarten zu versenden. In eine Klang-Collage können sich Besucherinnen und Besucher durch Aufnahmen ihrer „inneren Stimmen und Geräuschkulissen“ bei der Kleist-Lektüre selbst einbringen. Am 4. November bieten die Studierenden unter dem Titel „Reise durch das Romantik-Hotel Kleist“ zudem zweisprachige Touren mit interaktiven Stationen durch die Ausstellung an.„Kleist romantisch“ läuft bis zum 15. Januar 2023. Der MLU-Part wurde mit einem Gruppenstipendium durch die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf (Brandenburg) gefördert.

 

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