Zuhause am Harz
„Die Lage ist optimal. Man kann direkt nach dem Aufstehen in die Mensa gehen, und die Uni ist nur einen Katzensprung entfernt“, berichtet Katharina Schmücking. „Wir wollten unbedingt hier wohnen und sind schon ein halbes Jahr vor Fertigstellung der Sanierung ständig zur Baustelle gegangen“, so Senta Gläser. Eine improvisierte Wand voll kunterbunter Fotos an der Rückseite vom Schrank und dem Bücherregal teilt gleichermaßen behutsam wie fröhlich ihr Zimmer in Wohn- und Wohlfühlbereich auf; es ist ein gemütliches Zuhause.
Die beiden Masterstudentinnen, die mit drei weiteren Mitstudierenden ihres Studiengangs Accounting, Taxation and Finance (ATF) im Harz 42 wohnen, fühlen sich wohl. Wenn es sich anbietet, erledigen sie ihre Wege gemeinsam; will man seine Ruhe haben, schließt man seine Wohnungstür.
Ruhig ist es nämlich trotz der zentralen Lage. „Bei geöffnetem Fenster versteht man die Gespräche der Menschen, die die Straße entlanggehen“, berichtet Katharina, „störende Geräusche etwa aus den Nachbarwohnungen sind im Wesentlichen nicht zu registrieren.“
Apropos Nachbarwohnungen … Zugleich Besonderheit des Hauses und Andenken an die einstige Klinik: „Kein Zimmer ist wie das andere, daher unterscheiden sich auch die Mietpreise“, erklärt Hausmeister Lothar Franke, der sich sowohl um die Harzmensa als auch um das Wohnheim kümmert. Zumindest für Bewohner der ersten Stunde wie Senta und Katharina ergab sich daraus der Vorteil, eine Wohnung nach individuellen Kriterien auswählen zu können. „Ich habe kurz entschlossen noch die Wohnung beim Einzug getauscht“, erzählt Katharina.
46 der insgesamt 71 Wohnungen sind Einzelwohnungen und verfügen über eine eigene Küchenzeile. In fünf Zweier- und fünf Dreier-Wohngemeinschaften teilt man sich eine Gemeinschaftsküche. Und für die Sicherheit ist auch gesorgt: „Die Kochplatten verfügen über eine Zeitautomatik. Nach zwanzig Minuten schalten sie sich erst einmal automatisch ab“, erklärt Franke. So lassen sich Brände vermeiden.
Dass ein Großteil der Bewohner in einer Einzelwohnung lebt, heißt jedoch nicht, dass sich jeder nur in sein Loch verkriecht. Senta ist als „Wohnheim-Tutorin“ nicht nur Ansprechpartnerin etwa für die internationalen Studierenden bei Verständigungsproblemen. „Mit meinem Mit-Tutor organisiere ich Gemeinschaftsveranstaltungen wie Stadtführungen oder Grill-Abende im Mensahof, die sich großer Beliebtheit erfreuen“, erzählt die 24-Jährige.
„Zwar hat jeder sein eigenes Reich, letztlich ist es aber intimer als in anderen Wohnheimen“, so Katharina.