Neue Impulse für Strukturwandel: Ministerpräsident übergibt Förderbescheid

08.03.2024 von Katrin Löwe in Campus
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute an der Universität den Förderbescheid für die „Agentur für Aufbruch“ übergeben. Das Kooperationsprojekt des Instituts für Strukturwandel und Nachhaltigkeit (HALIS) der MLU und der Werkleitz Gesellschaft e.V. wird mit rund zwei Millionen Euro unterstützt. Es soll dabei helfen, neue Impulse für einen gelungenen Strukturwandel in Sachsen-Anhalt zu erarbeiten.
Rektorin Claudia Becker und Jonathan Everts vom HALIS nahmen den Fördermittelbescheid von Ministerpräsident Reiner Haseloff (von links) entgegen.
Rektorin Claudia Becker und Jonathan Everts vom HALIS nahmen den Fördermittelbescheid von Ministerpräsident Reiner Haseloff (von links) entgegen. (Foto: Heiko Rebsch)

„Der Strukturwandel im Kohlerevier kann nur gelingen, wenn es eine breite Mitwirkung der Bevölkerung und der Kommunen gibt. Je mehr Partizipation möglich wird, desto höher ist auch das Vertrauen in das Handeln von Politik und Verwaltung“, so Reiner Haseloff. Dieses Vertrauen dürfe keine Momentaufnahme sein, sondern müsse gepflegt werden. Zur Einbindung und Motivation der Bevölkerung werde die „Agentur für Aufbruch“ einen wichtigen Beitrag leisten, so Haseloff. Ohne klare Vorstellungen, wie das gelingt, wäre die Beantragung der Fördermittel nicht erfolgreich gewesen. Haseloff betonte die wesentliche Rolle der Universität - A und O sei, dass dafür gesorgt werden müsse, dass die hier ausgebildeten Fachkräfte sich möglichst ebenfalls in den Strukturwandel einbringen.

Übergeben wurde der Fördermittelbescheid im Historischen Sessionssaal - einem Raum, der Geschichte atmet, wie Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker betonte. Die Universität sei aber auch ganz modern unterwegs und befasse sich mit Herausforderungen, die auf die Gesellschaft zukommen. Transformation sei eine der Profillinien, auf die sich die MLU gerade verständigt habe, sagte sie. „Die Universität Halle hat eine große Kompetenz in der Forschung zum Strukturwandel.“ Diesen in der Region aktiv zu begleiten und mitzugestalten – und nicht nur beobachtend – sei für die Universität eine zentrale und gesellschaftlich wichtige Aufgabe.

Ziel des auf vier Jahre angelegten Verbundprojekts ist es, kreative Wege zu finden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Mitteldeutschen Revier zu stärken und ein gemeinsames Zukunftsverständnis zu fördern. Dabei sollen im intensiven Austausch mit den Menschen vor Ort deren Wahrnehmungen, Bedürfnisse und daraus resultierende Geschichten berücksichtigt werden. Im Rahmen eines sogenannten Fremdenverkehrsbüros werden die so gewonnenen Erkenntnisse in künstlerischer Form aufbereitet. Geplant sind Workshops an Schulen, um die Perspektive junger Menschen in den Fokus zu rücken. Zudem veranstaltet die „Agentur für Aufbruch“ Vorträge und Ausstellungen für die breite Öffentlichkeit, die sich dem Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier widmen.

Das HALIS habe in den vergangenen drei Jahren Arbeit bereits viele Impulse bekommen, auf denen jetzt aufgebaut werde, sagte Prof. Dr. Jonathan Everts, der ebenso wie Werkleitz-Direktor Daniel Herrmann auf die Genese und Besonderheiten der Pläne einging. Aus einer der bereits bestehenden Partnerschaften mit der Stadt Zeitz resultiere etwa das Vorhaben, in Zeitz ein Dokumentationszentrum Strukturwandel aufzubauen.

Aus Mitteln des Programms „STARK- Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerk-Standorten“ stellt der Bund für das Vorhaben insgesamt rund zwei Millionen Euro zur Verfügung. „Der Bund hält sein Wort“, sagte Torsten Safarik, Präsident des für das Programm zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – er unterstütze dabei, die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern. Engagement und Expertise der Partner vor Ort zeigen, dass Strukturwandel nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance sei, so Safarik.

Im Anschluss an die Übergabe des Fördermittelbescheids lud Rektorin Claudia Becker zu einem Rundgang durch die derzeit in der Zentralen Kustodie laufende Ausstellung „Stadt, Land, Fluss. 150 Jahre Geographie in Halle“.

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