Schutz vor Korrosion: Forschung zu stabileren Materialien
Ihre Professur bilde eine Brücke zwischen den Geo- und den Ingenieurswissenschaften, sagt Christiane Stephan-Scherb. Die 39-Jährige befasst sich vor allem mit der Stabilität und Alterungsprozessen von technischen Materialien bei hohen Temperaturen und aggressiven Atmosphären. „Durch Materialschädigung und Korrosion entstehen jährlich enorme Kosten und Gefahren“, sagt sie. Die Wissenschaftlerin will besser verstehen, wie Materialien – etwa von Wärmetransferrohren in technischen Anlagen – gestaltet sein müssen, um möglichst langlebig zu sein, Korrosion zu vermindern oder diese zu prognostizieren. Das spielt nicht nur im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung eine Rolle, sondern auch bei der Endlagerung hoch radioaktiver Abfälle. Stephan-Scherb untersucht unter anderem die Grenzflächen zwischen den möglichen Materialien von Abfallbehältern und der sie umgebenden Barrieren wie Wasser oder Ton und Zement. „Im besten Fall können wir anhand unserer Forschung Empfehlungen geben, wie Materialien und deren Grenzflächenchemie maßgeschneidert sein sollten.“
An der MLU begeistere sie das Profil der Geo-Nachhaltigkeitsforschung, so Stephan-Scherb. Sie finde eine exzellente experimentelle Infrastruktur vor, die Professur sei eine tolle Möglichkeit, ihre Forschung mit Blick auf die Herausforderungen der Energiewende weiterzuentwickeln sowie Studierende und junge Forschende für die Themen zu begeistern.
Christiane Stephan-Scherb hat Mineralogie an der Universität Leipzig studiert und wurde 2011 an der Freien Universität (FU) Berlin promoviert. Von 2014 bis 2021 hatte sie eine Juniorprofessur für Technische Mineralogie der Energiematerialien an der FU und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung inne. Zuletzt war sie Referentin im Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.
Prof. Dr. Christiane Stephan-Scherb
Mineralogie/Geochemie
Tel.: +49 345 5526110
E-Mail:christiane.stephan-scherb@geo.uni-halle.de