Das allgegenwärtige Mittelalter
Egal ob in Dokumentationen oder Spielfilmen, Brettspielen oder Büchern: „Das Mittelalter ist in unserem Alltag sehr präsent“, sagt Simone Schultz-Balluff. Sie forscht unter anderem dazu, wie das Mittelalter sprachhistorisch und medial inszeniert wird. Neben der Sprachgeschichte liegt ihr Forschungsschwerpunkt auf mittelalterlicher Literatur. Dabei konzentriert sie sich auf Fachliteratur von damals, etwa zum Jagen und zur Jagd. Weiterhin forscht sie zu Frauenklöstern in Norddeutschland. „Frauenklöster wurden lange Zeit wenig beachtet, weil man davon ausging, dass Nonnen Texte vor allem rezipierten, aber sie waren auch selbst sehr produktiv“, so die 47-Jährige.
An ihrem Fachgebiet reizt die Forscherin, „das scheinbare Fremde in der eigenen, heutigen Kultur wiederzuentdecken“. Es sei höchstrelevant, sich mit historischen Kulturgütern zu befassen und aufzuzeigen, wie und wo einem diese auch heute noch begegnen. Diese Begeisterung möchte sie an Studierende der Germanistik und sowie angehende Lehrerinnen und Lehrer weitergeben.
Die gebürtige Nordrhein-Westfälin studierte bis 2000 Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Bochum. 2004 wurde sie an der Uni Duisburg-Essen promoviert. 2015 folgte die Habilitation wieder in Bochum. Nach mehreren Anstellungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin erhielt Schultz-Balluff 2017 ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und forschte an der Universität Bonn. Zuletzt war sie bereits als Vertretungsprofessorin an der MLU tätig.
Prof. Dr. Simone Schultz-Balluff
Geschichte der deutschen Sprache und älteren deutschen Literatur
Tel.: +49 345 55-23610
E-Mail: simone.schultz-balluff@germanistik.uni-halle.de