Die Auswirkungen der modernen Nutztierhaltung
Auch wenn man es als Laie vielen Nutztieren nicht unbedingt ansieht: Sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Züchtung. „Die Produktion von Milch wurde bei Hochleistungskühen zum Beispiel von rund 6.500 Kilogramm auf bis zu 12.000 Kilogramm pro Tier pro Jahr gesteigert“, sagt Marion Schmicke. Sie erforscht die negativen Folgen dieser Zucht und konzentriert sich dabei auf Stoffwechselerkrankungen und immun-endokrine Interaktionen, die etwa Hormone betreffen. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind das Tierwohl, die pathophysiologischen Grundlagen für Verhaltensauffälligkeiten und zum Beispiel die Auswirkungen von chronischem Stress bei Rindern und Schweinen in bestimmten Haltungsformen. Dabei reizt sie vor allem die Möglichkeit, diese Fragestellungen „sowohl auf molekularem Grundlagenniveau als auch in angewandten Forschungsprojekten zu bearbeiten.“
Die gebürtige Westfälin studierte bis 2007 an der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover Veterinärmedizin und wurde dort auch im selben Jahr promoviert. 2011 folgte die Anerkennung zur Fachtierärztin für Klinische Laboratoriumsdiagnostik, 2016 die Habilitation auf dem Gebiet der Endokrinologie bei Milchkühen. Während dieser Zeit arbeitete die Forscherin als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Tierärztlichen Hochschule, später als akademische Rätin und Leiterin des Endokrinologischen Labors in der Klinik für Rinder. Vor ihrem Wechsel nach Halle war Schmicke dann Juniorprofessorin in Hannover und Gastprofessorin an der ETH Zürich.
An der MLU möchte die Tierärztin in Forschung und Lehre neue Akzente setzen sowie zur weiteren Internationalisierung der halleschen Tierwissenschaften beitragen.
Prof. Dr. Marion Schmicke
Tiergesundheitsmanagement
Tel.: +49 345 55-22500
E-Mail: marion.schmicke@landw.uni-halle.de