Die Bedeutung von Kunst und Architektur
Spannend findet Engel die Bedeutung von Kunst und Architektur für die historischen Gesellschaften, die sie schufen und nutzten, aber auch die politisch-sozialen sowie technischen Umstände, in denen und für die Kunstwerke produziert wurden. Zudem beschäftigen sie Fragen des Kunsttransfers im mittelalterlichen Europa. Sie wolle die Wertschätzung von Europa „als großem und historisch dicht vernetztem Kulturraum unterstützen“, so Engel. Die gebürtige Wiesbadenerin hat Kunstgeschichte, Germanistik, Buchwissenschaft und Geschichte in Mainz und München studiert. Sie wurde 1993 promoviert, habilitierte sich 2011 – beides in Mainz. Zuletzt koordinierte sie von München aus ein großes Forschungsprojekt im Akademienprogramm der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften: das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. In dem auf 25 Jahre angelegten Projekt werden mehr als 5.000 Kunstdenkmäler in einer digitalen Plattform dokumentiert und analysiert.
In Halle möchte die Wissenschaftlerin die internationale Sichtbarkeit der Mittelalterforschung weiter ausbauen, Schwerpunkte in der „Renaissance“ des 12./13. Jahrhunderts und der Großbritannienforschung aufbauen. Nicht zuletzt plane sie, „die Forschungen zu dem reichen kunstgeschichtlichen Erbe Sachsen-Anhalts und Mitteldeutschlands“ voranzubringen, so Engel. Reizvoll sei ihre Arbeit durch die Einbeziehung des Europäischen Romanikzentrums in Merseburg als An-Institut der Uni sowie des gemeinsamen Studiengangs „Heritage Management“ mit der Hochschule Anhalt in Dessau. Die Schwerpunkte der MLU „Gesellschaft und Kultur in Bewegung“ sowie „Aufklärung - Religion - Wissen“ böten gute Möglichkeiten, ihre Forschungsinteressen zu verankern.
Prof. Dr. Ute Engel
Kunstgeschichte des Mittelalters
Tel.: +49 345 55-24311
E-Mail: ute.engel@kunstgesch.uni-halle.de