Die Popularität theologischer Forschung
Besonders wichtig an seinem Fach findet der 51-Jährige den Gegenwartsbezug historischer Arbeit, deren Defizite und Potentiale sowie die Interdisziplinarität historisch-theologischer Arbeit. Die MLU biete dabei ein „ideales Arbeitsfeld für die Erforschung von Aufklärung und Pietismus“ und kurze Wege zu anderen ostdeutschen Orten der akademischen Community. An der Uni will der Wissenschaftler noch einiges bewegen: Dazu zählt Stengel die weitere Stärkung der theologisch-historisch-kulturwissenschaftlichen Interdisziplinarität. Er will auch die Verbindung zwischen Stadt- und Universitätsgesellschaft intensivieren und die historische und theologische Forschung populärer machen.
Der gebürtige Eisenacher hat Evangelische Theologie in Halle, Neuendettelsau und Bonn studiert, wurde 1997 mit der Arbeit „Die Theologischen Fakultäten in der DDR als Problem der Kirchen- und Hochschulpolitik des SED-Staates bis zu ihrer Umwandlung in Sektionen 1970/71“ promoviert und habilitierte sich 2009 in Heidelberg mit einer Arbeit „Emanuel Swedenborg im Kontext der Theologie und Philosophie des 18. Jahrhunderts“. Stengel war vor der Vertretungsprofessur unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter in der DFG-Forschergruppe „Die Aufklärung im Bezugsfeld neuzeitlicher Esoterik“ am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung in Halle. Seit einigen Jahren leitet er zudem die Rektoratskommission zur Aufarbeitung der Universitätsgeschichte in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Prof. Dr. Friedemann Stengel
Kirchen- und Dogmengeschichte (Reformation und Neuzeit)
Tel.: +49 345 55-23020
E-Mail: friedemann.stengel@theologie.uni-halle.de