Digitale Archäologie
Egal ob Keilschrifttafeln, Keramiken oder etwa Wandzeichnungen: „Der Mensch hat schon immer geschrieben, gezeichnet oder Gegenstände gestaltet“, sagt Hubert Mara. In seiner Arbeit konzentriert er sich darauf, mit Hilfe künstlicher Intelligenz diese Funde am Computer in 3D sichtbar und erforschbar zu machen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Informatik und den Kultur- und Geisteswissenschaften empfindet der 46-Jährige als besonders reizvoll. „Die eHumanities sind sehr fächerübergreifend – wie die Archäologie, die einen sehr breiten Methodenkanon von forensischen Analysen bis hin zur Untersuchung von ganzen Landschaften spannt“, sagt der Wissenschaftler.
Der gebürtige Österreicher studierte an der Technischen Universität Wien Informatik, in diesem Rahmen nahm er bereits an Grabungsprojekten in Israel und Peru teil. Nach einem Forschungsaufenthalt mit einem Marie-Curie-Stipendium an der Universität Florenz wechselte er 2009 an die Universität Heidelberg, an der er 2012 promoviert wurde. Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte Mara das „GigaMesh Software Framework“, mit der etwa verwitterte Inschriften, beschädigte Keilschrifttexte oder Fingerabdrücke in 3D-Messdaten umgewandelt werden können. Anschließend leitete er in Heidelberg das „Forensic Computational Geometry Laboratory“. 2020 wechselte Mara dann als Geschäftsführer des Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed) an die Hochschule Mainz.
An der MLU reizt ihn das breite Fächerprofil: Die Universität habe eine „gute angewandte Informatik in Kombination mit vielen Kooperationsmöglichkeiten mit den Geisteswissenschaften“. In der Lehre möchte Mara den Schwerpunkt im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften weiter ausbauen.
Jun.-Prof. Dr. Hubert Mara
eHumanities
Tel.: +49 345 55-24709
E-Mail: hubert.mara@informatik.uni-halle.de