Einigung mit Springer Nature: Weiterer Erfolg bei den DEAL-Verhandlungen

26.08.2019 von Tom Leonhardt in Wissenschaft, Forschung
Die über 700 deutschen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen des DEAL-Konsortiums haben einen weiteren Erfolg eingefahren: In der vergangenen Woche haben Vertreter von DEAL und des Verlagshauses Springer Nature eine Vereinbarung für eine Nationale Lizenz und Open Access ab 2020 unterzeichnet. Damit ist nicht nur der freie Zugriff auf die meisten Inhalte der Verlagsgruppe gesichert. Künftig sollen neue Artikel auch standardmäßig im Open Access publiziert werden.
Das geöffnete Schloss ist das Symbol für "Open Access".
Das geöffnete Schloss ist das Symbol für "Open Access". (Foto: Johannes Kretzschmar)

Springer Nature ist mit seinen rund 3.000 wissenschaftlichen Fachzeitschriften einer der größten Wissenschaftsverlage der Welt. Etwa 600 Journale aus dem Portfolio sind reine Open-Access-Publikationen, 1.900 sind sogenannte hybride Journale mit Open-Access-Option. Die neue Vereinbarung sieht eine umfassende Umstellung des bisherigen Geschäftsmodells vor: Ab Januar 2020 bezahlen Forscherinnen und Forscher im Rahmen des sogenannten „Publish and Read“ (PAR) eine Pauschale pro veröffentlichtem Artikel. Der Zugriff auf die Inhalte der Journale, zu denen auch Palgrave-, Adis- und Macmillan-Fachzeitschriften gehören, ist dagegen kostenfrei. Neue wissenschaftliche Artikel von Forscherinnen und Forschern einer DEAL-Mitgliedseinrichtung sollen zudem standardmäßig als Open Access erscheinen. Ausgenommen von der Vereinbarung sind der Zugriff auf die Fachzeitschrift „Nature“ und weitere Publikationen der „Nature Publishing Group“ sowie einiger weiterer Magazine.

Die Publikationskosten für die Veröffentlichung in einem hybriden Journal von Springer Nature übernimmt perspektivisch die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) für die Angehörigen der MLU. Anders ist der Fall bei reinen Open-Access-Journalen: Hier fallen zwar Kosten für die Forschenden an, allerdings werden diese rabattiert und die ULB fördert die Veröffentlichungen mit Hilfe eines Publikationsfonds. Beratung zu diesen Fragen erhalten Uni-Angehörige vom Open-Science-Team der ULB.

Springer Nature ist das zweite große Verlagshaus, das mit dem DEAL-Konsortium eine Vereinbarung getroffen hat. Bereits Anfang dieses Jahres hatte sich der Wiley-Verlag mit DEAL geeinigt. Die Verhandlungen mit dem Elsevier-Verlag dauern noch an.

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